Jugendarbeit ist Bildung in Freiheit zur Freiheit

Stuttgart/Weil der Stadt. „Was Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit tun, das ist Teil ihrer Bildung zur Persönlichkeit. Jugendarbeit ist mehr denn je Bildung in Freiheit zur Freiheit“, betonte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) in seiner Festrede anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Landesakademie für Jugendbildung am Samstag, 8. Juni 2013, in Weil der Stadt. „Bildung zur Freiheit ist eine Ressource, ohne die unsere Demokratie und unser Sozialstaat nicht funktionieren“, davon zeigte sich Wolf überzeugt.

Um Jugendliche jung sein zu lassen und sie beim Heranwachsen zu unterstützen, seien immer wieder fachlich innovative und sich ständig fortentwickelnde Konzepte, Mittel und Methoden erforderlich. „Die Landesakademie ist ein wichtiger Teil unserer Bildungsinfrastruktur“, hob Wolf hervor. „Jugendbildung gehört zu den Hauptfächern, ihnen gerecht zu werden, ist unsere gemeinsame Pflicht.“ Zu dieser Erkenntnis habe die Landesakademie ganz wesentlich beigetragen. „Durch ihren Pioniergeist, ihr profiliertes Qualitätsstreben, durch ihren Selbstanspruch und durch ihren politisch-gesellschaftlichen Einsatz für die Sache“, lobte der Landtagspräsident. Es sei heutzutage schon allein aus demografischen Gründen systemrelevant, die Jugend für die Gesellschaft zu gewinnen. „Diese Aufgabe berührt und fordert unser demokratisches Selbstverständnis“, so Wolf weiter.

Die oft geforderte Kultur des Lernens wäre ein Torso, wenn das informelle, proaktive Lernen nicht dazu gezählt würde. „Aber auch dieses Lernen muss gelernt werden“, so Wolfs Überzeugung. „Die Landesakademie für Jugendbildung ist deshalb mehr denn je Kulturträgerin und Keimzelle der Bildungsrepublik Deutschland.“ Schulen dürften nicht zu Wissensvermittlungsmaschinen werden. Wichtig sei, dass auch eine anspruchsvolle schulische Bildung offen bleibe für informelles Lernen. „Wenn Jugendarbeit zu sehr vom Schulischen umschlossen wird, verliert sie ihre wichtigsten Wesensmerkmale wie Freiwilligkeit und Selbstorganisation. Jugendarbeit darf keine Parallelwelt in der Leistungsgesellschaft sein“, mahnte der Landtagspräsident. Kollektive Lernmethoden würden immer wichtiger, weil gesellschaftliche Probleme wie Klimawandel, Integration oder Demografie, nur kollektiv gelöst werden könnten.