Keine Mehrheit im Schulausschuss für eine

Stuttgart. Eine Garantie, aufgrund der jeder Schüler, der die Aufnahmevoraussetzungen für die Zulassung an beruflichen Gymnasien erfüllt, auf Antrag einen Platz an einem dieser Gymnasien erhält, hat der Schulausschuss des Landtags auf seiner Sitzung am Mittwoch, 29. April 2009, mehrheitlich abgelehnt. Die Bereitstellung der notwendigen personellen Ressourcen bzw. Lehrerstunden für eine solche Garantie hatten die Fraktionen von SPD und Grünen beantragt. Dies teilte der Ausschussvorsitzende, der SPD-Abgeordnete Norbert Zeller, mit. Wie Zeller ausführte, ist für Realschüler oder Werkrealschüler die Note 3,0 oder besser in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie der in der Schule der Wahl angebotenen Pflichtfremdsprache Voraussetzung für die Aufnahme an einem beruflichen Gymnasium der dreijährigen Aufbauform. Für Gymnasiasten sei die Versetzung in die nächste Klassenstufe die erforderliche Voraussetzung. Wenn sich mehr Schülerinnen und Schüler, die die Aufnahmevoraussetzungen erfüllten, um einen Schulplatz an einem beruflichen Gymnasium bewerben als aufgenommen werden könnten, werde ein Auswahlverfahren durchgeführt. Die Vergabe der Schulplätze erfolge innerhalb der Bewerbergruppe nach dem Notendurchschnitt des Zeugnisses. „In Wirklichkeit“, so Zeller, „können viele Schüler, die die vom Land festgesetzten Kriterien erfüllen, wegen fehlender Ressourcen nicht den von ihnen angestrebten Bildungsabschluss erwerben." Damit erschwere die Landesregierung lernwilligen Schülern die Chance auf Bildung und verwässere ihren Grundsatz „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Nach Angaben Zellers spitzt sich die Lage im Sommer 2009 sogar noch zu, weil zusätzlich zu den Bewerbern des 9-jährigen Gymnasiums nach Klasse 10 und der Realschulen sowie Werkrealschulen bis zu 2.500 weitere Bewerber des 8-jährigen Gymnasiums nach Klasse 9 in die beruflichen Gymnasien drängen könnten. „Mit Blick auf den Fachkräftemangel, der sich in Zukunft noch verstärken wird, ist die eingetretene Situation nicht hinnehmbar“, sagte Zeller. An den beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg müssten dauerhaft zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden.