Kinder reden – Politiker hören zu

Stuttgart. Ganz in Kinderhand wird der Landtag von Baden-Württemberg am morgigen Samstag, 23. Juni 2012, sein. Anlässlich des 60-jährigen Landesjubiläums findet dort nämlich eine ganz besondere Veranstaltung statt, in der Kinder darüber reden können, wie sich Baden-Württemberg aus ihrer Sicht weiterentwickeln könnte. „Wir haben 150 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren aus dem ganzen Land nach Stuttgart gebeten, damit sie uns ihre Zukunftsideen und Vorstellungen verraten“, erläuterte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU). Beim 1. Baden-württembergischen Kindergipfel im Haus des Landtags drehe sich alles um die von den Kindern ausgewählten Themen Umweltschutz, Verkehr, Kinderrechte, Mitbestimmung, Schule, Tierschutz, Mobbing, Spielräume und Kinderarmut. „Uns Politikern kommt dabei eine eher ungewohnte Rolle zu, wir dürfen in erster Linie zuhören und die Kinder bei Bedarf moderierend unterstützen“, so Wolf.

„Kinder sind sehr offen und wissen dabei aber genau, was sie wollen. Daher bin ich schon sehr gespannt auf die ungefilterten Meinungen der Mädchen und Jungen“, übte sich Guido Wolf in Vorfreude. Geplant und organisiert wurde der Kindergipfel federführend vom Landesjugendring Baden-Württemberg, Kooperationspartner sind der Landtag, das Sozialministerium und die Landesarbeitsgemeinschaft Kinderinteressen e.V. Die Kinder aus ganz Baden-Württemberg sind über zahlreiche Jugendorganisationen eingeladen worden. Die Erwartungen an den Kindergipfel seien groß, wie der Landtagspräsident darlegte: „Wir wollen uns zu einem Bürgerparlament entwickeln und da liegt es sehr nahe, darüber nachzudenken, wie wir gerade auch die Anliegen der Kinder ernst nehmen und in die Landespolitik einbringen können.“ Der Kindergipfel solle Erkenntnisse über mögliche Formen der Beteiligung von Kindern bringen. Wolf: „Mit einem funktionierenden Beteiligungsmodell könnte sich Baden-Württemberg bundesweit profilieren.“

Wichtig sei den Veranstaltern, dass die erarbeiteten Forderungen der Kinder Nachhaltigkeit erfahren. „Unter dem Motto ‚Kinder reden – Politik hört zu‘ werden die Erkenntnisse aus den Workshops im Plenum diskutiert und die zentralen Aussagen einem der 14 teilnehmenden Abgeordneten überreicht“, so Wolf zum Ablauf. „Wir wollen Kindern die Möglichkeit geben, aktiv an ihrer Zukunft mitzubauen. Mit dem Kindergipfel legen wir den Grundstein dafür.“