Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn zu Gast im Verkehrsausschuss

Stuttgart. Die Themen seien vielfältig gewesen, erklärte Karl Rombach (CDU), der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr. Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Deutsche Bahn über die Umsetzung des Deutschlandtakts bis hin zur Infrastruktur einzelner Strecken und Bahnhöfe sei alles dabei gewesen. In der Ausschusssitzung am Mittwoch, 2. Dezember 2020, war der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für das Land Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, zu Gast im Ausschuss und stellte sich virtuell den Fragen der Abgeordneten. 

Eines der Schwerpunktthemen sei, Rombach zufolge, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Schienenverkehr in Baden-Württemberg gewesen. Krenz habe sich sehr erleichtert gezeigt, dass es derzeit keine Einschränkungen im von der DB-betriebenen Personen- und Güterverkehr aufgrund Corona-bedingter Personalausfälle gebe. Die Bahn verstehe sich als „Teil der Daseinsvorsorge“ und habe deshalb ihr Grundangebot im Nah-, aber auch im Fernverkehr aufrechterhalten – obwohl die Auslastung teils stark zurückgegangen sei. So würden derzeit ca. 90 Prozent des regulären Fahrplan-Angebots aus der Zeit vor Corona zuverlässig bedient. 

Dennoch sei man vor allem im Fernverkehr um manche Zugstreichungen nicht herumgekommen. Davon sei unter anderem die Strecke von Stuttgart und Heidelberg nach Mainz und Wiesbaden betroffen. Krenz zufolge seien diese Streichungen nötig, um auch bei Erkrankungen und Quarantäne genügend Personal für den übrigen Fahrplan bereit zu halten. Diese Streichungen seien aber temporär, habe Krenz versichert. Die Verbindungen würden wiedereingesetzt, sobald das Pandemiegeschehen und die Nachfrage dies zuließen. 

Auch bezüglich der Einhaltung der Maskenpflicht im Zugverkehr habe sich der Konzernbevollmächtigte zufrieden gezeigt. „Die allergrößte Mehrzahl der Fahrgäste hält sich, den Informationen der Bahn zufolge, an die Maskenpflicht“, erklärte Rombach. Insbesondere im Nahverkehr gebe es kaum Vorfälle; die Vorfälle im Fernverkehr ließen sich mit der Reisedauer begründen und die Fahrgäste zeigten sich in den meisten Fällen sofort einsichtig. 

Weitere Fragen der Ausschussmitglieder hätten den Deutschland-Takt zum Thema gehabt, der derzeit vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur volkswirtschaftlich bewertet werde. An der Umsetzung des Deutschlandtakts hänge beispielsweise die Gäubahn-Bahn. Ziel sei es, deren Fahrzeit zwischen der Grenze zur Schweiz und Stuttgart zu verkürzen, sodass an den wichtigen Bahnhöfen attraktive Anbindungen für die Fahrgäste bestünden. In diesem Zusammenhang sei im April dieses Jahres ein alternatives Infrastrukturprojekt vorgestellt worden, das eine veränderte Einführung der Gäubahn an den Bahnhof Stuttgart 21 vorsehe. Auch hierzu laufe derzeit eine volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung. Wann das Ergebnis dieser Prüfung vorliege, habe der Konzernbevollmächtige der Deutschen Bahn jedoch nicht mitteilen können. 

Die Abgeordneten hätten sich darüber hinaus nach einzelnen Infrastrukturprojekten der Deutschen Bahn in ganz Baden-Württemberg erkundigt. Besprochen worden seien zum Beispiel der Stand des Ausbaus der Frankenbahn, der Einsatz von Doppelstockzügen auf der Hochrheinbahn ab Dezember 2021 sowie der Neubau des Hauptbahnhofs in Ulm.