Landtag beendet Sitzungsbetrieb im alten Plenarsaal Wolf: Abschied mit lachendem und weinendem Auge
Stuttgart. Zu seiner letzten Sitzung im alten Plenarsaal ist der Landtag von Baden-Württemberg am Donnerstag, 18. Juli 2013, zusammengekommen. „Jetzt steht dem Umzug ins Kunstgebäude und in den Königin-Olga-Bau, wo wir interimsweise untergebracht sind, nichts mehr im Wege“, erklärte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) nach Ende des Plenums. Die Sanierungsarbeiten im Landtagsgebäude könnten nun planmäßig begonnen werden.
„Der Abschied von dem nunmehr 52 Jahre alten Landtagsgebäude fällt uns Abgeordneten nicht ganz leicht“, gestand Wolf. Aber es sei ja kein Abschied für immer. Ein weinendes Auge gelte insbesondere den vielen wichtigen Beratungen, Debatten und landespolitischen Entscheidungen, die mit diesem Plenarsaal verbunden seien, sowie den zahllosen Begegnungen im Haus des Landtags. „Das lachende Auge ist auf die Rückkehr in einen lichtdurchfluteten Plenarsaal und ein renoviertes Parlamentsgebäude gerichtet“, so Wolf.
Wie der Landtagspräsident ausführte, umfassen die Umbauarbeiten sowohl technische als auch energetische Maßnahmen und eine Dachöffnung, um den Plenarsaal mit Tageslicht zu versorgen. Die Generalsanierung des Landtagsgebäudes sei dringend erforderlich. Ziel der Maßnahmen sei es, das Gebäude zu modernisieren und es allen geltenden baurechtlichen, technischen und gestalterischen Anforderungen anzupassen, ob es sich um Brandschutz, Barrierefreiheit, Beleuchtung, Raumakustik, Haustechnik, Wärmeschutz, Sicherheitstechnik oder Energieeffizienz handle. Die Kosten für die Grundinstandsetzung bezifferte Wolf mit rund 47 Millionen Euro. „Wir rechnen mit einer etwa zweieinhalbjährigen Bauphase“, sagte Wolf.
Während des Umbaus muss das Landtagsgebäude komplett geräumt werden. Die Plenarsitzungen finden solange im Kunstgebäude am Schlossplatz statt, die Landtagsverwaltung bezieht Büros im Königin-Olga-Bau (frühere Commerzbank/Dresdner Bank) an der Königstraße.
Der Umzug vom Haus des Landtags in Büros im Königin-Olga-Bau beginnt am kommenden Montag, 22. Juli 2013, und dauert bis 31. Juli 2013. Betroffen sind 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landtagsverwaltung. Von 9. bis 13. September 2013 werden dann zehn Parlamentarier aus dem Haus der Abgeordneten und aus der Ulrichstraße 19 mit ihren Mitarbeitern in die Königstraße umziehen. Dort werden auch Räume für Journalisten der Landespressekonferenz eingerichtet. Die Zahl der Umzugskartons, die gepackt werden müssen, liegt bei insgesamt 3.000.
„Auch wenn der Umzug und die über zweijährige Interimszeit mit manchen Unannehmlichkeiten verbunden sein werden, etwa die räumliche Trennung von Plenarsaal und Besprechungsräumen, so bin ich doch überzeugt, dass wir mit dem Königin-Olga-Bau und dem Kunstgebäude angemessene Ausweichquartiere gefunden haben“, meinte Wolf.