Landtag erinnert an Opfer der NS-Diktatur bei einer zentralen Gedenkfeier in Karlsruhe

Stuttgart/Karlsruhe. 66 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert der Landtag von Baden-Württemberg mit einer zentralen Gedenkfeier in Karlsruhe an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Feier beginnt am Donnerstag, 27. Januar 2011, um 11:00 Uhr im Konzerthaus. Der Begrüßung durch den Karlsruher OB Heinz Fenrich folgen Gedenkreden von Landtagsvizepräsident Wolfgang Drexler (SPD) und Wolfgang Fuhl, Vorsitzender des Oberrats der Israeliten in Baden, sowie die Präsentation eines von Jugendlichen verwirklichten Filmprojekts „Spurensuche“. Der Feier im Konzerthaus geht um 10:30 Uhr am Mahnmal für die ermordeten Karlsruher Juden auf dem Jüdischen Friedhof ein stilles Gedenken voraus, an dem Repräsentanten des Landes, der Stadt und von Opferorganisationen teilnehmen. Seit der 27. Januar im Jahr 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt wurde, veranstaltet der Landtag von Baden-Württemberg seine Feiern an diesem Tag nicht nur in Stuttgart, sondern auch an verschiedenen Gedenkorten außerhalb der Landeshauptstadt. Nach wie vor ist es ein Anliegen, gerade auch Jugendliche in die Erinnerungskultur einzubinden. So wird im Rahmen der diesjährigen Gedenkfeier eine Gruppe Jugendlicher aus Karlsruhe ihr aktuelles Projekt vorstellen. 70 Jahre nach der Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden in das südfranzösische Internierungslager Gurs folgten sie deren Spuren und dokumentierten ihre Bahnfahrt filmisch. Dabei interviewten sie Reisende, Besucher der Gedenkstätte in Gurs sowie Zeitzeugen. Die Jugendlichen werden Ausschnitte aus ihrem Film zeigen und über ihre Erfahrungen berichten.
Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier vom Badischen Konservatorium.