Landtagspräsident Guido Wolf: Die Gründung des Südweststaates ist kein Einzelfall, aber ein Glücksfall
Stuttgart. Der Landtag und die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg haben am Donnerstag, 11. Oktober und am Freitag, 12. Oktober 2012, zu einem gemeinsamen Symposium „Die Gründung des Südweststaates – kein Einzelfall. Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert“ eingeladen. Das Symposium bezeugt mustergültig, dass die Kommission für geschichtliche Landeskunde ein echtes Kompetenzcenter ist, eine Institution, die ein vermeintlich unscheinbares Fach immer wieder zum Blühen bringt. Davon zeigte sich Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) in seiner Begrüßungsrede am Donnerstagnachmittag im Landtag überzeugt. „Durch diese Veranstaltung erleben wir Geschichte ganz konkret als optimistische Wissenschaft“, führte Wolf weiter aus.
„Die Kommission für geschichtliche Landeskunde ist der Mentor der landesgeschichtlichen Selbsterkenntnis und damit das landesgeschichtliche Gewissen der Landespolitik“, sparte Wolf nicht mit Lob. Es sei der Wille der Menschen im Südwesten gewesen, nicht in den staatlichen Einheiten zu leben, die am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten gebildet worden waren. „Wir konnten unser Schicksal in die eigenen Hände nehmen und demokratisch selbst entscheiden“, hob der Landtagspräsident hervor. Beim Aufbau des neuen Gemeinwesens sei das Land durch äußeren Frieden und durch innere Stabilität begünstigt gewesen. Mit Blick auf andere Zusammenschlüsse und Länderneubildungen auf deutschem Boden in den letzten zwei Jahrhunderten erklärte Wolf: „Die Gründung des Südweststaates ist kein Einzelfall, aber sie ist ein Glücksfall“. Der Schlüssel dafür sei im Artikel 118 des Grundgesetzes hinterlegt.
Während noch am Donnerstagnachmittag Professor Dr. Anton Schindling, der Vorsitzende der Kommission, ins Symposium einführen und Professor Dr. Robert Kretzschmar zum Thema „Alte Ideen unter neuen Konstellationen. Zur Gründungsgeschichte des Landes-Baden-Württemberg“ sprechen wird, kommen am Freitag im Neuen Schloss gleich elf weitere, hochkarätige Referenten zu Wort. Begrüßt werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann von Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne).