Landtagspräsident Guido Wolf: Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen nicht tolerieren
Stuttgart. Die verbreitete Gewalt gegen Frauen und Mädchen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, dazu möchte der Landtag von Baden-Württemberg im Zusammenhang mit dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ (25. November) durch die Ausstellung „Unfassbar. Häusliche Gewalt – einmal ganz öffentlich“ einen Beitrag leisten. „Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern geht uns alle an. Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen dürfen nicht toleriert werden“, betonte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) bei der Eröffnung der Ausstellung im Haus der Abgeordneten in Stuttgart am heutigen Mittwoch, 26. November 2014.
Gewalt gegen Frauen gebe es nicht nur in Krisenregionen, in Kulturen, in denen das weibliche Geschlecht nicht gleichgestellt sei, oder in bestimmten Gesellschaftsschichten. „Gewalt gegen Frauen gibt es auch mitten unter uns“, so Wolf. Laut einer in der EU durchgeführten Studie habe jede dritte Befragte zwischen 15 und 74 Jahren angegeben, schon physische oder sexuelle Gewalt erlebt zu haben. Das seien rund 62 Millionen Betroffene. „Allein in Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr rund 6.600 Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt verzeichnet worden, nahezu 2.500 Wohnungsverweise wurden ausgesprochen“, zählte Wolf auf.
„Nur wenn sich das öffentliche Bewusstsein ändert, kann sich auch die gesellschaftliche Realität ändern. Dazu leistet die Ausstellung der Landesarbeitsgemeinschaft der Autonomen Frauenhäuser in Baden-Württemberg einen wichtigen Beitrag“, führte Wolf aus. Ebenso wichtig und notwendig sei der Landesaktionsplan „Gegen Gewalt an Frauen“, der diese Woche vorgestellt worden sei. „Bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt besteht im Landtag fraktionsübergreifend große Einmütigkeit. Politik und Gesellschaft stehen in der Pflicht, den betroffenen Frauen mit einem vielfältigen Beratungs- und Betreuungsangebot beizustehen“, legte Wolf dar.
Der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. 1999 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“ erklärt.
Die Plakatausstellung „Unfassbar. Häusliche Gewalt – einmal ganz öffentlich“ ist noch bis 28. November 2014 im Haus der Abgeordneten zu sehen.