Landtagspräsident Guido Wolf: Idee, Umsetzung und Engagement ziehen alle Betrachter in den Bann
Stuttgart. In einem landesweiten Projekt „Der Landtag in Ton“ haben Kinder und Jugendliche aus baden-württembergischen Kunstschulen von allen 138 Landtagsabgeordneten Ganzkörperfiguren in Ton modelliert. Diese Figuren sind jetzt in einer Ausstellung im Landtag zu sehen, die Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) am Donnerstagmittag, 10. November 2011, eröffnet hat. Idee, Umsetzung und das Engagement der Mentoren zögen alle Betrachter in den Bann, meinte Wolf. Im Anschluss an sein Grußwort sprachen die Vorsitzende des Landesverbandes der Kunstschulen Monika Fahrenkamp und Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Das „Terrakotta-Plenum“ im Detail zu betrachten, sei für die modellierten Abgeordneten eine spannende Entdeckungsreise zum Ich, erklärte der Landtagspräsident: „Wir sehen uns erwartungsvoll durch die Augen der jungen Künstlerinnen und Künstler“. Es sei für die Parlamentarier ein spezifisches Gefühl, dem persönlichen Porträtisten zu begegnen, so Wolf. Den jungen Künstlerinnen und Künstlern, den 28 beteiligten Jugendkunstschulen und dem Landesverband der Kunstschulen – namentlich dessen Vorsitzender Monika Fahrenkamp – sprach Wolf seinen herzlichen Dank und allerhöchsten Respekt aus. Den Kunstschulen zollte der Landtagspräsident ausdrücklich Lob. Dort erfahre man wirklich in „Reinkultur“, wie glückend es sei, nicht Konsument, sondern Schöpfer, nicht Nutzer, sondern Gestalter zu sein. Laut Wolf vermitteln die ausgestellten Arbeiten auch eine konkrete Ahnung vom Wesen der Meinungs- und Kunstfreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes: Nur wo es um die Demokratie gut stehe, dürften Politiker unkonventionell und eigenwillig dargestellt werden. Denn dem Formen des Materials und dem pfiffigen Vollenden der Figur seien das Recherchieren und das Reflektieren vorausgegangen. Es sei unerlässlich gewesen, das Modell zunächst nicht bloß physiognomisch genau zu betrachten, sondern das Charakteristische zu entschlüsseln. Und das wiederum habe verlangt, sich Grundinformationen anzueignen über die Institution Landtag und die Landespolitik insgesamt. „Hoffentlich drängt es die jungen Künstlerinnen und Künstler in irgendeiner Form nach Wiederholung. Und hoffentlich bleiben sie als aufmerksame Staatsbürgerinnen und Staatsbürger dem Landtag verbunden“, sagte Wolf. Die Figuren sind im Hauptgeschoss des Landtags auf einer Fläche von 3 auf 6 Metern als kleines Bühnenkunstwerk aufgebaut – entsprechend der regulären Sitzordnung im Plenarsaal. Beteiligt an dem Projekt sind die Jugendkunstschulen der Städte, Gemeinden und Landkreise: Balingen, Biberach, Bruchsal, Bodenseekreis, Fellbach, Filderstadt, Freiburg, Heidelberg, Heidenheim, Heilbronn, Karlsruhe, Leutkirch, Ludwigsburg, Mannheim, Markgräflerland, Nürtingen, Oberes Nagoldtal, Offenburg, Reutlingen, Landkreis Rottweil, Schönaich, Sigmaringen, Stuttgart, Tuttlingen, Ulm, Waiblingen, Walldorf und Winnenden. Ausstellungsdauer: bis einschließlich 23. November 2011
Öffnungszeiten: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr