Landtagspräsident Guido Wolf: Jugendgemeinderäte sind Schulen der Demokratie

Stuttgart. „Jugendgemeinderäte sind Schulen der Demokratie.“ Davon zeigte sich Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) beim „World Café“ des Dachverbands der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg am Samstag, 14. Dezember 2013, im Landtag in Stuttgart überzeugt. „Demokratie lebt vom Interesse und Engagement der Jugend“, betonte Wolf. Bei der Veranstaltung sprachen die Jugendlichen mit Abgeordneten über rechtliche Rahmenbedingungen ihrer Mitwirkung, weitere Möglichkeiten der Partizipation und über relevante Änderungen in der Jugendbeteiligung der letzten Jahre.    

„Demokratie ist kein leichtes Spielfeld, sondern ein schwieriges Lernfeld“, erklärte der Landtagspräsident und fügte hinzu: „Demokrat zu sein, ist eine Daueraufgabe, mit der man sich nicht früh genug befassen kann.“ Jugendgemeinderäte leisteten hier einen wesentlichen Beitrag, sie vermittelten wichtige Einsichten und Fähigkeiten. „Diese Kenntnisse und Kompetenzen sind für einen mündigen Staatsbürger unverzichtbar“, machte Wolf deutlich.

Die Jugendlichen lernten als Jugendgemeinderäte etwa, sich mit anderen Positionen auseinanderzusetzen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die von der Mehrheit getragen werde. Dass man durch seinen Einsatz in der Politik etwas bewegen könne, sei ein gutes Gefühl. „Es weckt hoffentlich das Interesse der jungen Menschen, weiter in der Politik engagiert zu sein, und ermutigt sie, bei den Kommunalwahlen zu kandidieren oder sich einer Partei anzuschließen“, sagte der Landtagspräsident.

Die erste Vorsitzende des Dachverbands der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg, Dilnaz Alhan, rief dazu auf, Jugendliche schon früh am politischen Prozess teilhaben zu lassen. „Vielerorts wird behauptet, Jugendliche seien politikverdrossen. Das trifft meiner Meinung nach nicht zu“, legte Alhan dar. Jugendliche müssten frühzeitig eingebunden werden. Nur so könne Demokratie erlernt werden. „Eine offene, demokratische Gesellschaft braucht die Teilhabe vieler Menschen aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten an politischen Prozessen“, verdeutlichte die Vorsitzende.

In einigen Gemeinden sei mit der Einrichtung von Jugendgemeinderäten bereits vor einiger Zeit ein wichtiger Schritt hin zu mehr Beteiligung von jungen Menschen an der Kommunalpolitik gemacht worden. „Mit dieser demokratisch gewählten Interessenvertretung, die die Anliegen von Jugendlichen in diesen Städten weiterträgt und diesen Gewicht verleiht, bekommt die Jugendpolitik hier den Stellenwert, der ihr zusteht“, so Alhan.

 

Hintergrundinfo

Der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg wurde im Jahr 1993 von den damals existierenden Jugendgemeinderäten gegründet. Heute hat der Dachverband mehr als 100 Mitglieder. Seine Aufgabe ist es, die Jugendgemeinderäte im Südwesten zu repräsentieren und deren Interessen gegenüber der Landespolitik und der Öffentlichkeit zu vertreten.  

 

Bildunterschrift zu beigefügtem Bild:

Gruppenbild beim "World Cafe" am 14.12.2013 im Landtag: Landtagspräsident Guido Wolf (vordere Reihe, 3.v.l.) und weitere Abgeordnete mit Jugendgemeinderäten aus Baden-Württemberg(externer Link)