Landtagspräsident Klenk: Mit sämtlichen Mitteln des Rechtsstaats jede Form von Hass bekämpfen
Stuttgart/Neckarzimmern. „Die Erinnerung an die Gewaltherrschaft, den Rassenwahn und den Völkermord der Nazis wachzuhalten und sich in Trauer, Scham und Demut vor den Opfern zu verneigen, das hat im Herbst 2015 eine besondere Relevanz bekommen.“ Dies betonte Landtagspräsident Wilfried Klenk (CDU) am Sonntagmittag, 25. Oktober 2015, in Neckarzimmern in seinem Grußwort anlässlich des Gedenkens an die Deportation der badischen Juden vor 75 Jahren nach Gurs. „Gefordert ist, dass wir mit sämtlichen Mitteln des Rechtsstaats jede Form von Hass kompromisslos bekämpfen“, sagte Klenk.
Vor 75 Jahren seien die Badenerinnen und Badener jüdischen Glaubens aus 138 Städten und Gemeinden von Staats wegen ihrer Würde, ihrer Freiheit, ihrer Lebenschancen und ihrer Heimat beraubt und zur Versklavung nach Gurs abtransportiert worden. „Ein absoluter Tiefpunkt unserer Landesgeschichte“, hob Klenk hervor.
Heute sei Deutschland ein Zufluchts- und Hoffnungsort für einen scheinbar nicht endenden Strom von Flüchtlingen: „Weil unser Staat den Menschen kraft seiner Verfassung Asyl, Menschenwürde und Existenzminimum garantiert. Wir wollen die zu uns Drängenden rechtsstaatlich und menschlich aufnehmen“, so der Landtagspräsident. Dies sei nicht zuletzt auch ein Beleg dafür, dass wir aus unserer Geschichte gelernt hätten. „Nur mit funktionierenden rechtsstaatlichen Strukturen können wir beiden gleichermaßen gerecht werden: Denen die kommen, und denen, die bereits hier leben.“