Landtagspräsidentin Aras: Einzigartiges Ökosystem Bodensee vor Folgen des Klimawandels schützen

Stuttgart/Meersburg. Die Internationale Parlamentarische Bodensee-Konferenz (IPBK) hat sich am Freitag, 27. Juni 2025, in Meersburg unter dem Vorsitz von Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) mit dem Thema „Wasser am Bodensee in Zeiten des Klimawandels“ befasst. „Der Bodensee versorgt als einer der kostbarsten Trinkwasserspeicher Europas Millionen Menschen auch in Baden-Württemberg mit hochwertigem Trinkwasser. Die Zukunft des Sees ist deshalb für unser Land und für alle Bodenseeanrainer von elementarer Bedeutung“, so die Landtagspräsidentin.

Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Wasserstände und die Zu- und Abflüsse des Bodensees. Diese betreffen alle Anrainer der Bodenseeregion und sind damit auch von Belang für die IPBK. Sie umfasst die Länder- und Kantonsparlamente von Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Schaffhausen, Thurgau und Zürich. Alle Mitgliedsregionen waren bei der Sitzung in Meersburg vertreten.

Zur inhaltlichen Vertiefung waren Expertinnen und Experten eingeladen, um aus wissenschaftlicher sowie praxisorientierter Sicht verschiedene Aspekte der internationalen Zusammenarbeit, der Einflussfaktoren auf den Wasserstand und der Auswirkungen des Klimawandels auf den Bodensee darzulegen. Dr. Harald Hetzenauer, Leiter des Instituts für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) in Langenargen, beleuchtete in seinem Vortrag die Bedeutung der grenzübergreifenden Kooperation für den Gewässerschutz am Bodensee. 

Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Vorarlberg und Geschäftsführer der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB), ging auf die Faktoren ein, die den Wasserstand beeinflussen. Er hatte dabei den Bodensee als Trinkwasserspeicher und Hochwasserrückhaltebecken im Blick. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Abflussanteile aus Regen, Schnee und Gletscherschmelze im Rhein und seinen Zuflüssen beschrieb Dr. Petra Schmocker-Fackel, Sektionsleiterin Hydrologische Grundlagen Quantität beim Schweizer Bundesamt für Umwelt BAFU und Mitglied der Internationalen Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes (KHR). 

Die anschließende Diskussion wurde moderiert von der Landtagsabgeordneten Nese Erikli (Grüne), die der IPBK als Mitglied angehört. Landtagspräsidentin Aras resümierte: „Der Klimawandel betrifft das gesamte Ökosystem Bodensee, unabhängig von nationalen Grenzen. Daher ist es wichtig, sich in der IPBK vertieft mit den damit einhergehenden Entwicklungen auseinanderzusetzen. Als Parlamentarier der Anrainerstaaten des Bodensees haben wir das Ziel, politische Lösungen für den Schutz dieses kostbaren Ökosystems voranzubringen.“

Die Vernetzung der IPBK mit anderen grenzüberschreitenden Gremien war ebenfalls ein Thema der Sitzung. Der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter (Grüne), Präsident des Oberrheinrats 2025, stellte in einem Impulsreferat die Aufgaben und Anliegen des trinationalen Parlaments der Oberrheinregion vor. Über eine Vernetzung der interregional zusammenarbeitenden Gremien und den Austausch von Best-Practice-Beispielen könne die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter intensiviert und verbessert werden, so Mettenleiter. 

Robert Scherer, Bürgermeister der Stadt Meersburg, hatte die IPBK zunächst willkommen geheißen. Das Herbst-Plenum der IPBK steht am 10. Oktober 2025 auf der Insel Reichenau an.

Zur IBPK

Die Internationale Parlamentarische Bodensee-Konferenz IPBK wurde am 17. Juni 1994 in Bregenz gegründet. Ihr Ziel ist, die Anliegen der Bevölkerung der Bodenseeregion zu vertreten, die Standortattraktivität der Region zu erhöhen und die natürlichen Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern. Sie fördert den Meinungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten sowie zwischen den Parlamenten und den Regierungen beziehungsweise der Internationalen Bodensee-Konferenz IBK. Sie regt Projekte an, bringt Themen in die IBK ein und sorgt vorausschauend für eine nachhaltige Entwicklung der Bodenseeregion.