Landtagspräsidentin Aras: „Schülerinnen und Schüler zeigen großes Interesse an Politik“
Stuttgart. Vier junge Frauen werden in diesem Jahr für ihre herausragenden Arbeiten mit dem Förderpreis des Schülerwettbewerbs des Landtags ausgezeichnet. Am heutigen Mittwoch, 22. Mai 2019, überreichte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne), die Schirmherrin des Wettbewerbs, ihnen ihre Preise. „Der Schülerwettbewerb ist auch in seinem 61. Jahr nicht aus der Mode gekommen. Mehr als 3.000 Schülerinnen und Schüler haben sich mit aktuellen politischen Themen auseinandergesetzt. Das ist der beste Beweis dafür, dass junge Menschen politisch interessiert sind“, freute sich die Landtagspräsidentin. Indra Brocke und Leonie Hanna Härtig erhalten für ihre Arbeiten jede 1.250 Euro und Luca-Cara Spang und Inga Axelsson erhalten für ihren gemeinschaftlich gedrehten Film jede 1.000 Euro.
„Schülerinnen und Schüler machen sich Gedanken um gesellschaftliche Themen. Sie sind motiviert, sich Gehör zu verschaffen“, so Aras. Mit der Institution Politik seien junge Menschen jedoch nicht immer zufrieden. „Jugendliche organisieren sich anders, sie debattieren anders und geben uns als Politik damit zu denken.“ Dabei würden Fragen aufgeworfen: „Wie müssen wir uns ändern, dass wie die Themen der Jungen früher und besser wahrnehmen? Was müssen wir an unseren Strukturen ändern? Wie werden sie für junge Menschen so attraktiv, dass sie sich auch in der Politik engagieren, wenn sie sich politisch engagieren?“ Die Förderpreisverleihung sei ein geeigneter Anlass, sich darüber gemeinsam auszutauschen.
Den Förderpreis gibt es noch nicht ganz so lange wie den Schülerwettbewerb an sich, doch auch diese Preise werden seit mittlerweile 32 Jahren an Schülerinnen und Schüler vergeben, deren Arbeiten noch aus den Ersten Preisen herausragen. Die Kriterien dafür: Sie sollen vor allem originell und authentisch sein. Diese Kriterien erfüllte Indra Brocke vom Markgraf-Ludwig-Gymnasium Baden-Baden in den Augen der Jury mit ihrer Erörterung über die Frage: „Macht eine soziale Dienstpflicht für Jugendliche Sinn?“ Auch Leonie Hanna Härtig, die das Heisenberg-Gymnasium in Bruchsal besucht, wählte für ihre herausragende Arbeit eine Textform; sie schrieb einen fiktiven Brief an Hubertus Heil, den Bundesminister für Arbeit und Soziales, und formulierte darin Modelle, wie die Altersvorsorge zukunftssicher und generationengerecht ausgestaltet werden kann. Einen anderen Ansatz wählten hingegen Luca-Cara Spang und Inga Axelsson von der Wilhelm-Röpke-Schule in Ettlingen, die gemeinsam einen Filmclip darüber drehten, ab wann Rassismus beginnt.
Im Anschluss an die Preisverleihung besuchten die Ausgezeichneten ein Stuttgarter Museum und trafen sich zum Gespräch mit dem Minister für Soziales und Integration Manfred Lucha (Grüne). Abends besuchten alle gemeinsam die Komödie Marquardt „Wir sind die Neuen“.
Generell erfreute sich der Schülerwettbewerb auch in diesem Jahr großer Beliebtheit. 3.420 Schülerinnen und Schüler aus 160 Schulen haben insgesamt 2.498 Arbeiten eingereicht. Eine dieser Arbeiten war dabei der magische 111.111 Beitrag. In allen Schülerwettbewerben seit 1957 gingen mittlerweile 112.001 Wettbewerbsbeiträge ein.