Landwirtschaft in der Vojvodina bietet großes Potenzial für eine Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg
Stuttgart/Novi Sad. Eine Delegation des Landwirtschaftsausschusses war vom 15. bis 17. Mai 2017 zu Gast in der Autonomen Provinz Vojvodina in Serbien. Wie der Leiter der Delegation, Ausschussvorsitzender Martin Hahn (Grüne) mitteilte, standen Fragen der Kooperationsmöglichkeiten im Landwirtschaftsbereich im Vordergrund des Besuchs. „Die Landwirtschaft in dem fruchtbaren Donau-schwemmland der Vojvodina bietet ein großes Potenzial für eine Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg. Dies gilt etwa für den Anbau von gentechnikfreiem Soja.“
Die Delegation bestand neben dem Ausschussvorsitzenden aus den Abgeordneten Reinhold Pix (Grüne), Klaus Burger (CDU), Thomas Axel Palka (AfD) und Dr. Friedrich Bullinger (FDP/DVP). Von Seiten des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes nahm Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) an dem Besuch teil sowie vom Regierungspräsidium Stuttgart der Präsident der Abteilung Landwirtschaft und Ländlicher Raum Dr. Kurt Mezger. Vertreter des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes und eines Unternehmens für Agrarrohstoffe begleiteten die Delegation.
Anlass für den Besuch sind die partnerschaftlichen Beziehungen, die Baden-Württemberg mit der Provinz Vojvodina seit dem Jahr 2014 sowohl auf Ebene der Parlamente wie auch der Exekutive pflegt. Ein wesentliches Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Vojvodina näher an die Europäische Union heranzuführen.
Im Rahmen des Besuchs fand in der Hauptstadt Novi Sad eine gemeinsame Sitzung mit dem Landwirtschaftsausschuss des dortigen Parlaments statt sowie ein Gespräch mit dem Landwirtschaftsminister der Provinz Vuk Radojević. Auf dem Programm standen zudem der Besuch der Internationalen Landwirtschaftsmesse in Novi Sad und die Besichtigung landwirtschaftlicher Betriebe. Auf besonderes Interesse der Delegation stieß vor allem der Anbau gentechnikfreien Sojas in der Vojvodina. Aufgrund der hohen Nachfrage in Deutschland nach Soja wurden Kooperationsmöglichkeiten zwischen Betrieben in der Vojvodina und Baden-Württemberg erörtert.
Die Delegation besuchte zudem die vom serbischen Regierungschef Aleksandar Vucić Anfang Mai dieses Jahres eingeweihte Gedenkstätte für die Ende des 2. Weltkriegs misshandelten, vertriebenen und getöteten „Donauschwaben“. Die Opfer mussten damals kollektiv für die unter deutscher Besatzung in Jugoslawien verübten Verbrechen büßen. Die Delegation legte in Erinnerung an die Opfer in der Gedenkstätte in Backi Jarak nördlich von Novi Sad einen Kranz nieder.
Ausschussvorsitzender Martin Hahn erklärte vor Ort: „Die Gedenkstätte stellt ein starkes Zeichen der Versöhnung dar für ein friedliches Miteinander zwischen ehemals feindschaftlich einander gegenüberstehenden Menschen.“