Landwirtschaftsausschuss:

Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers kann weiter verwendet werden Stuttgart. Das Pflanzenschutzmittel Biscaya kann auch weiterhin bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers eingesetzt werden. Einen Antrag der Fraktion Grüne, die Verwendung dieses und ähnlicher Pflanzenschutzmittel auszusetzen bis weitere Erkenntnisse über deren Auswirkungen vorliegen, hat der Ausschuss Ländlicher Raum und Landwirtschaft mehrheitlich abgelehnt. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, nach Angaben der Landtagspressestelle am Mittwoch, 16. Dezember 2009, mitteilte, wurden die Auswirkungen des Mittels auf die Umwelt im Rahmen der Zulassung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit geprüft. Der Maiswurzelbohrer ist laut Traub der weltweit gefährlichste Maisschädling und verursacht große wirtschaftliche Schäden. Das Land sei aufgrund von EU-Recht verpflichtet, die weitere Vermehrung und Verbreitung des Schädlings zu verhindern. Zum einen würden Pflanzenschutzmittel wie Biscaya verwendet, um gegen die Larven und den Käfer vorzugehen. Zum anderen kämen ackerbauliche Maßnahmen zum Einsatz. Um den schlüpfenden Larven die Nahrungsgrundlage zu entziehen, müssten sich die Landwirte an eine Fruchtfolge halten. Dabei dürfe Mais höchstens einmal in zwei Jahren bzw. zweimal in drei Jahren auf dem gleichen Feld angebaut werden. Für die landwirtschaftlichen Betriebe bedeute dies finanzielle Einbußen, weil andere Kulturen weniger ertragsstark seien und teilweise betriebliche Anpassungen notwendig machten. Deshalb habe das Land auf Bundesebene einen Solidaritätsfonds angeregt, aus dem die Betroffenen unterstützt werden sollten. Die Grünen hatten in der Begründung ihres Antrags auf einen Fall Ende August 2009 im Landkreis Emmendingen verwiesen, bei dem vier Polizisten nach Betreten eines mit Biscaya behandelten Maisfelds über Beschwerden geklagt hatten. Zudem habe die Mitarbeiterin einer Vogelpflege- und Aufzuchtstation in der Ortenau beobachtet, dass die Steinkauzpopulation im Umfeld von behandelten Feldern um bis zu zwei Drittel abgenommen habe. Deshalb forderten die Grünen, neue Untersuchungen durchzuführen und die Verwendung des Mittels bis zur Vorlage des Untersuchungsergebnisses auszusetzen. Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden hält es das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum für unwahrscheinlich, dass die gesundheitlichen Beschwerden der Polizeibeamten im Kreis Emmendingen auf den Einsatz von Biscaya zurückzuführen sind. Zwischen der Ausbringung des Spritzmittels und dem Betreten des Feldes seien nämlich mehrere Tage vergangen. Nach den Anwendungsbestimmungen sei ein Feld nach dem Antrocknen des Mittels wieder begehbar, was im Sommer in der Regel innerhalb weniger Stunden möglich sei. Zudem seien keine weiteren Fälle mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen bekannt. Die Abnahme der Steinkauzpopulationen könne indes mit der geringen Zahl an Mäusen, dem Hauptnahrungsmittel der Steinkäuze, erklärt werden und spiegele den Trend in Süd- und ganz Westdeutschland wider.