Landwirtschaftsausschuss setzt sich mit Ernährungs-Kampagne „GrunzMobil“ auseinander
Stuttgart. Über die Kampagne „GrunzMobil“ der „Albert Schweizer Stiftung für unsere Mitwelt“ hat der Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 18. November 2015, beraten. Hintergrund war, dass ein Team der Stiftung im Zeitraum vom 29. September bis 2. Oktober 2015 an fünf weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg vor Ort war, sagte der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, nach der Beratung anlässlich eines Antrags der CDU-Fraktion. Ziel des Antrags sei es gewesen zu klären, wie die Landesregierung die Methoden der Informationsveranstaltung und die Ziele der Stiftung bewerte.
Nach Angaben Traubs legten die Antragsteller dar, dass die Kampagne nicht ausgewogen sei und das Ziel einer veganen Ernährung verfolgt werde. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport habe mitgeteilt, dass die Kampagnen der Stiftung auf eine Änderung der Konsum- und Ernährungsgewohnheiten abzielten. Durch die Darstellung der landwirtschaftlichen Tierhaltung und ihrer Bedingungen auf Basis von entsprechendem Bildmaterial solle das Publikum zum Nachdenken angeregt, Mitleid mit den Tieren erzeugt und letztlich eine Ablehnung der landwirtschaftlichen Tierhaltung erreicht werden. Dabei werde offenbar zum völligen Verzicht auf tierische Lebensmittel aufgefordert. Es werde angenommen, dass vegane Ernährung zum Tier- und Umweltschutz beitrage und gesünder sei als eine ausgewogene Ernährung auf Basis von Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft, berichtete der Ausschussvorsitzende.
Laut Traub wurden bei den Veranstaltungen an Schulen auch Filme mit der Altersfreigabe FSK 12 zu den Themen „Tierhaltung und Lebensmittelproduktion“ gezeigt.
Das Kultusministerium habe erklärt, dass dem Ministerium und dem Landesmedienzentrum das Filmmaterial nicht bekannt sei. Schulleitungen bzw. Lehrkräfte entschieden in Eigenregie über die Nutzung außerschulischer Bildungsangebote, führte Traub aus.
Nach Angaben des Vorsitzenden wies das Ministerium darauf hin, dass Heranwachsenden auf Basis einer objektiven und transparenten Darstellung und einer offenen Diskussion eine umfassende Meinungsbildung ermöglicht werden sollte. Inwiefern die Kampagne „GrunzMobil“ hierzu geeignet sei, könne hinterfragt, jedoch nicht abschließend beurteilt werden. Für eine ausgewogene Vermittlung landwirtschaftlicher Inhalte biete sich insbesondere der Besuch von Bauernhöfen aus dem Netzwerk „Lernort Bauernhof“ oder des Schulbauernhofs in Niederstetten-Pfitzingen (Main-Tauber-Kreis) an, so Traub.