Leutkirch erhält 7 Millionen Euro, um Gelände für Bau eines Ferienparks nutzbar zu machen
Stuttgart/Leutkirch. Um das Gelände des ehemaligen Munitionslagers Urlau im Urlauer Tann für den Bau eines Ferienparks nutzbar zu machen, erhält die Stadt Leutkirch einen Landeszuschuss in Höhe von 7 Millionen Euro. Einer entsprechenden Finanzhilfe hat der Wirtschaftsausschuss des Landtags auf seiner Sitzung am Mittwoch, 2. März 2011, einstimmig die erforderliche Zustimmung erteilt. Dies gab die Vorsitzende des Ausschusses, die CDU-Abgeordnete Veronika Netzhammer, bekannt. Der Zuschuss, so Netzhammer, umfasse die anteilige Finanzierung der auf der Gemarkung Leutkirch erforderlichen Altlastenbeseitigungs- und öffentlichen Erschließungsmaßnahmen. Wie Netzhammer weiter ausführte, sind für das Projekt aus raumordnerischen Gründen beispielsweise umfangreiche Ersatzaufforstungen sowie Schutzmaßnahmen für in diesem Areal vorhandene besondere Tier- und Pflanzenarten vorgesehen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen solle durch ein langfristig angelegtes Monitoring überprüft werden. Durch ein Konzept zur regionalen Besucherlenkung solle für die landschaftlich besonders sensiblen Bereiche in der unmittelbaren Umgebung des geplanten Ferienparks, etwa Naturschutz-, Vogelschutz- und FFH-Gebiete, ein zu großer Publikumsandrang vermieden werden. „Ein erheblicher Vorteil des Standorts besteht darin, dass er verkehrsmäßig gut erschlossen ist und das Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt Urlau von der Autobahn A 96 ohne Ortsdurchfahrten erreicht werden kann“, erläuterte Netzhammer. Durch eine Höhenbegrenzung der neu entstehenden Gebäude werde sichergestellt, dass diese nicht aus dem Waldgebiet herausragten. Betrieben werden solle der Park von der Center Parcs Allgäu GmbH, berichtete Netzhammer. Die Verhandlungen zwischen der Stadt Leutkirch und dieser GmbH stünden kurz vor dem Abschluss. Es sei vorgesehen, das Projekt in mehreren Stufen zu verwirklichen. Nach Altlastenbeseitigung und Erschließung sollten in der ersten Ausbaustufe die zentralen Einrichtungen wie zum Beispiel Schwimm- und Erlebnisbad und Sport-, Spiel- und Wellnesseinrichtungen sowie mindestens 300 Ferienwohnungen errichtet werden. In der Endausbaustufe solle es bis zu 1.000 Ferienbungalows mit etwa 3.000 Gästebetten in verschiedenen Größen, Geschäfte, Sportanlagen, eine Sauna, einen Bauernhof mit Tieren und einem Parkplatz für rund 1.600 Besucher geben. Das Vorhaben solle 800 neue Arbeitsplätze erbringen. Es werde mit bis zu einer Million Übernachtungen pro Jahr gerechnet. Das gesamte Investitionsvolumen bezifferte die Ausschussvorsitzende auf rund 280 Millionen Euro.
„Mit diesem Ferienpark, der im Sommer 2014 eröffnet werden soll, kann die touristische Attraktivität der Stadt und des auf der überregionalen Ebene eher weniger bekannten württembergischen Allgäus nachhaltig gesteigert werden“, stellte Netzhammer fest. Die geplante Ferienanlage werde die Zahl der Übernachtungsgäste in Leutkirch erheblich steigern und darüber hinaus positiv auf die ganze Region ausstrahlen.