Ministerien und Stadt Stuttgart sollen zügig eine tragfähige Lösung für Gartenbauschule erarbeiten
Stuttgart. Angesichts der derzeitigen Situation der Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft in Stuttgart-Hohenheim (SfG) werden die zuständigen Ministerien gebeten, mit der Stadt Stuttgart zügig eine tragfähige und dauerhafte Lösung für diese Einrichtung zu erarbeiten. Ein entsprechender gemeinsamer Änderungsantrag der Fraktionen der Grünen und SPD zu einem Antrag der CDU-Fraktion fand im Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 11. Dezember 2013, die Zustimmung aller Fraktionen, wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, mitteilte. Die CDU-Fraktion habe zuvor ursprünglich beantragt, die Schule vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in den Geschäftsbereich des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zu übertragen.
Hintergrund der Anträge war laut Traub die Schließung von Gewächshäusern der Gartenbauschule. Die Schule sehe ihre Zukunft gefährdet, denn wegen fehlender beziehungsweise maroder Gewächshäuser seien der praktische Unterricht und die Abnahme von Prüfungen kaum noch möglich. Nach Angaben Traubs genügen die von der Staatsschule genutzten Gewächshäuser in Hohenheim nicht mehr den heutigen Anforderungen. Den zeitgemäßen Standards entsprechend sei künftig eine erhebliche Verringerung der Gewächshausflächen geplant. Die für einen Abriss vorgesehenen Gewächshäuser würden zunächst jedoch betriebsfähig gehalten.
Zwischen den Jahren 2011 und 2013 mussten Traub zufolge größere Gewächshausflächen der Staatsschule stillgelegt werden, weil die Mindestanforderungen für die Sicherheit und den Arbeits- und Gesundheitsschutz inzwischen nicht mehr erfüllt werden. 2011 seien rund 780 Quadratmeter Flächen unter Glas und 2012 weitere rund 850 Quadratmeter stillgelegt worden. Im Januar 2013 sei noch das Schulgewächshaus mit rund 120 Quadratmetern geschlossen worden. Die Universität Hohenheim weise zudem darauf hin, dass zusätzlich Gewächshausflächen im Umfang von fast 2.000 Quadratmetern hätten geschlossen werden müssen, die sie selbst für Forschung und Lehre nutze.
Das Wissenschaftsministerium habe erklärt, dass wegen der Schließungen derzeit nur eine eingeschränkte Nutzung der Gewächshäuser möglich sei, vor allem betreffe dies die Arbeit im Versuchswesen. Die Universität Hohenheim habe allerdings als Behelfslösung Teile des Forschungsgewächshauses „Klimatron“ bereitgestellt. Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Flächen könnten die grundsätzlichen Ausbildungsthemen und –inhalte bearbeitet werden.
Nach Angaben Traubs liegt die Trägerschaft der Schule beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Der Schule würden jährlich 33.600 Euro zur selbstständigen Bewirtschaftung zugewiesen. Darüber hinaus würden im Stellenplan der Universität Hohenheim zwei Schreibkraftstellen und zwei Stellen für Technische Assistenten geführt und bewirtschaftet, über die die Staatsschule verfügen könne. Für diese Stellen fielen derzeit Personalkosten in Höhe von rund 178.000 Euro pro Jahr an. Für die Ausstattung mit Personal sei das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport zuständig. Bauliche Belange der Flächen und Gebäude der Staatsschule lägen im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft. In den letzten Jahren seien im Bereich der Staatsschule rund 50.000 Euro pro Jahr an baulichen Investitionen durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau getätigt worden.