Partnerschaft von Betrieb und Berufsschule ist hervorragender Weg in ein erfolgreiches Berufsleben
Stuttgart. Mit einem CDU-Antrag zur Umsetzung der Eckpunkte „Neugestaltung des Übergangs Schule – Beruf“ und der Stellungnahme des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft (MFW) hat sich der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport in seiner Sitzung am Mittwoch, 28. Mai 2014, befasst. Wie die stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, Viktoria Schmid (CDU), mitteilte, solle der Schulversuch „Duale Ausbildungsvorbereitung“ (AV Dual) in den ausgewählten Modellregionen ab dem Schuljahr 2014/2015 erprobt werden, sofern die jeweiligen Schulträger die hierfür notwendigen Beschlüsse fassten. „Zielgruppe des neuen Bildungsgangs sind berufsschulpflichtige Jugendliche mit Förderbedarf“, erläuterte Schmid.
Das Duale Ausbildungssystem mit seiner Partnerschaft von Betrieb und Berufsschule eröffne einen hervorragenden Weg in ein erfolgreiches Berufsleben und trage entscheidend zu einer niedrigen Jugendarbeitslosigkeit und zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses in Baden-Württemberg bei. „Der direkte Einstieg in eine duale Ausbildung nach einem allgemeinbildenden Schulabschluss ist anzustreben und der Anteil der Jugendlichen, denen der direkte Einstieg in eine Ausbildung zunächst misslingt, muss verringert werden“, betonte die stellvertretende Ausschussvorsitzende.
Bereits im November 2013 sei das Konzept zur Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf im Landtag vorgestellt worden. Laut Eckpunktepapier sei die Auswahl der Modellregionen für den Modellversuch anhand verschiedener Kriterien wie ausreichende Zahl an Praktikumsplätzen, die Bereitschaft der regionalen Akteure zur Mitarbeit in einem regionalen Übergangsmanagement sowie eine bereits stark ausgebaute Berufsorientierung und attraktive Ausbildungsangebote erfolgt. Das Kultusministerium, das sich bei der Umsetzung des Eckpunktepapiers eng mit dem MFW abstimme, habe die Regierungspräsidien, Schulämter, Lehrerverbände sowie den Städte- und Landkreistag informiert. „Starkes Interesse an einer Teilnahme am Modellversuch haben bislang der Ostalbkreis, der Rems-Murr-Kreis sowie die Städte Mannheim und Weinheim signalisiert“, so Schmid. Im Ostalbkreis und in Mannheim seien von den entsprechenden Gremien bereits Beschlüsse gefasst worden, im Rems-Murr-Kreis und in Weinheim stünden diese Entscheidungen unmittelbar bevor.
Die beruflichen Schulen der Modellregionen, die derzeit ein Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) oder ein Berufseinstiegsjahr (BEJ) eingerichtet hätten, könnten am Schulversuch AV dual teilnehmen. „Ein intensives Unterstützungs- und Begleitungssystem für diese Schulen wird derzeit ausgebaut“, berichtete Viktoria Schmid. Vorrang vor jeder schulischen Maßnahme habe die Vermittlung der Jugendlichen in eine duale Ausbildung. „Das ist das erklärte Ziel der Reform des Übergangs Schule – Beruf. Falls das nicht gelingt, soll der Bildungsgang Duale Berufsqualifizierung, BQ dual, greifen“, erläuterte die stellvertretende Ausschussvorsitzende. Da die Randbedingungen von Region zu Region unterschiedlich seien, könne eine Klärung nur gemeinsam mit den Partnern in den jeweiligen Modellregionen erfolgen.