Präsident Peter Straub eröffnet Jugendlandtag:

Beispiel für Politik von Jugendlichen für Jugendliche Ergebnisse sollen in Landtagsinitiativen einfließen Stuttgart. Junge Menschen aus ganz Baden-Württemberg konnte Landtagspräsident Peter Straub (CDU) am Donnerstag, 10. Oktober 2002, im Plenarsaal des Stuttgarter Landtags zu einem dreitägigen Jugendparlament begrüßen. Zu diesem gemeinsam vom Landtag und von der Landeszentrale für politische Bildung anlässlich des 50-jährigen Landesjubiläums veranstalteten Forum, bei dem Fragen der Zukunft im Mittelpunkt stehen, hatten sich über 200 Jugendliche angemeldet. Aus Platzgründen konnten jedoch nur 128 Interessenten – dies entspricht der Zahl der Abgeordneten der 13. Wahlperiode - berücksichtigt werden. Jugendliche sind im Landtag schon wiederholt zu Wort gekommen: so unter anderem 1990 beim Europäischen Jugendparlament, 1992 bei einer Eurofete und 1996 beim ersten europäischen Treffen von Jugendgemeinderäten. „Der Jugendlandtag ist ein Beispiel für Politik von Jugendlichen für Jugendliche“, sagte Landtagspräsident Straub bei der Begrüßung der 16 bis 21 Jahre alten Parlamentarier. Die Beteiligung von Jugendlichen an der Politik liege den Abgeordneten sehr am Herzen. Baden-Württemberg habe in den vergangenen Jahren einige Akzente gesetzt. Zahlreiche Jugendforen und Jugendgemeinderäte sprächen für sich. Alle Modelle, meinte Straub, müssten allerdings darauf achten, dass es im Jugendbereich nicht nur Gymnasiasten gebe. Auch Haupt- und Realschüler müssten eine Chance zur politischen Bildung erhalten. Die Teilnehmer des Jugendlandtags seien eingeladen, über ihre Themen mit Gleichaltrigen zu reden und eigene Lösungswege zu diskutieren, erklärte Straub mit Blick auf die zu den Themen Bildung, Toleranz/Zivilcourage, Frieden/ Sicherheit, Europäische Union, Globalisierung und Nachhaltigkeit gebildeten Arbeitsgruppen. Der Jugendlandtag solle aber mehr sein als nur ein Debattierclub. Mit der Anhörung von Jugendlichen oder den Vertreterinnen und Vertretern der Jugendorganisationen würden einschlägige Erfahrungen abgefragt, werde Rat geholt und damit auf die fachliche Kompetenz gesetzt von Praktikern aus der Schule, aus der betrieblichen Ausbildung und aus der Jugendarbeit der zahlreichen Vereine. „Wir Abgeordnete sind gespannt auf die Zukunftsentwürfe, die am Samstag zum Abschluss des Jugendlandtags präsentiert werden. Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse der Beratungen in Landtagsinitiativen einfließen“, so Straub. Nach den Worten des Landtagspräsidenten hat das Parlament in der jüngsten Vergangenheit immer wieder jugendpolitische Initiativen ergriffen. Insbesondere sei in diesem Zusammenhang die Jugendenquetekommission zu nennen, die in der letzten Legislaturperiode über ein Jahr lang beraten habe. Dort seien nicht nur Erfahrungen ausgetauscht und Vorschläge entwickelt, es seien auch zahlreiche Experten aus der Wissenschaft und der Praxis sowie Schülerinnen und Schüler aller Schularten angehört worden. Im Frühjahr 1999 habe diese Kommission einen 500-seitigen Bericht mit Empfehlungen zu den Themen Jugend-Arbeit-Zukunft vorgelegt. Schließlich wies Straub darauf hin, dass den Abgeordneten Jugend und Jugendpolitik in vielen Politikfeldern begegneten: In der Bildung, dem Sport, der Familien- und der Sozialpolitik. In der Kulturpolitik und im ehrenamtlichen Engagement spielten junge Menschen ebenfalls eine zentrale Rolle. Zu den Bestandteilen des bis Samstagmittag dauernden Jugendlandtags zählen neben den sechs betreuten Arbeitsgruppen ein Referat von Staatsminister Dr. Christoph-E.Palmer zum Thema „Zukunft in Baden-Württemberg: Herausforderungen der Landespolitik“, ein Kabarettabend sowie eine Abschlussdebatte mit den Landtagsabgeordneten Karl Zimmermann (CDU), Christoph Bayer (SPD), Dieter Kleinmann (FDP/DVP) und Edith Sitzmann (Grüne).