Präsidentin Aras: „Die Krise hat die Bedeutung der UN-Nachhaltigkeitsziele noch gesteigert. Wir müssen sie jetzt erst recht umsetzen.“
Stuttgart/Brüssel. In ihrer Eigenschaft als baden-württembergisches Mitglied des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) nahm Landtagspräsidentin Muhterem Aras (GRÜNE) heute (21. Oktober 2020) an einer Online-Veranstaltung zur Rolle der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) in den Städten und Regionen der EU teil.
„Die Krise hat bei uns in Baden-Württemberg die SDGs nicht in Frage gestellt. Im Gegenteil: Wir sind überzeugt, dass wir sie jetzt erst recht umsetzen müssen“, so Aras. „Politik, Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger und die Zivilgesellschaft sind bei der Umsetzung gleichermaßen gefordert.“
Landtagspräsidentin Aras betonte in ihrem Diskussionsbeitrag die Bedeutung, die Baden-Württemberg nachhaltiger Entwicklung und nachhaltigen Investitionen schon bisher beimisst „Die SDGs sind in der Nachhaltigkeitsstrategie unseres Landes verankert. Die Schwerpunkte, die wir schon vor der Krise definiert haben, gelten jetzt umso mehr, wie beispielsweise Energie und Klima und nachhaltige Digitalisierung“, so Aras weiter. Zur Erholung von der Krise müssten nachhaltige Investitionen sinnvoll eingesetzt werden und sich vor allem auf diese Bereiche konzentrieren. „Damit wollen wir neue Ideen, die uns aus der Krise helfen, unterstützen und gleichzeitig die SDGs voranbringen“, betonte Aras. „Dabei helfen uns in Baden-Württemberg auch Instrumente, die bereits seit einiger Zeit existieren.“
„Ein gutes Beispiel ist für mich das WIN-Netzwerk im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes. Dort sind über 200 Unternehmen vernetzt, die sich zur Einhaltung der SDGs und zu einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet haben. Die Leitsätze sind in einer Charta formuliert“, so Aras. „Ermutigend finde ich auch, dass mehrere Unternehmen aus dem Netzwerk zur Krisenbewältigung anderen Unternehmen ihre Unterstützung, Kompetenz und Kontakte anbieten.“
Als weiteres Beispiel nannte Aras das Projekt „Klimaschutz in Unternehmen“, das bei der Reduktion von Treibhausgasen in Unternehmen hilft. „Nachhaltiges Wirtschaftswachstum bedeutet, dass Unternehmen durch Ressourceneffizienz, Vermeidung von Emissionen aller Art und einem Handeln für heutige und künftige Generationen langfristig ihren Erfolg sichern. Denn auch Unternehmen sind auf eine sichere Verfügbarkeit von natürlichen und sozialen Ressourcen angewiesen“, machte Aras deutlich.
Um eine weitere Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele auf dem Weg aus der Krise zu gewährleisten, sieht Aras die Politik, Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger und die Zivilgesellschaft gleichermaßen in der Pflicht. „Eine nachhaltige Erholung kann es nur geben, wenn wir alle unsere gemeinsame Verantwortung ernst nehmen und danach handeln“, appellierte Aras.
Hintergrund: Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) führt alljährlich die „Europäische Woche der Städte und Regionen“ in Kooperation mit den EU-Institutionen und mit lokalen und regionalen Akteuren durch. Die Veranstaltungen sind insbesondere dazu gedacht, die Beiträge der Städte und Regionen zur Umsetzung von relevanten EU-Politiken vorzustellen. Weitere Teilnehmende an der Podiumsdiskussion kamen aus den Städten Barcelona/Spanien, Jonova/Litauen, Kortrijk/Belgien und von den Aland Inseln/Finnland sowie aus der Europäischen Kommission.
In diesem Jahr finden die mehr als 500 Einzelveranstaltungen der „Europäischen Woche der Städte und Regionen“ bedingt durch die COVID-19-Pandemie ausschließlich virtuell und verteilt auf drei Wochen statt.
Mit der im Jahr 2015 verabschiedeten Agenda 2030 haben sich die UN-Mitgliedstaaten zu 17 globalen Zielen verpflichtet, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. Dabei handelt es sich um die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Leitbild der Agenda 2030 ist es, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren.