Präsidentin Aras: Die Vielfalt macht das Land Baden-Württemberg so erfolgreich
Stuttgart/Karlsruhe. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hat bei einem Austausch mit Vertretern der Landesvereinigung Baden in Europa e.V. Vielfalt, Weltoffenheit und wirtschaftliche Stärke als wichtige Bestandteile der baden-württembergischen Identität bezeichnet. Menschen aus allen Teilen des Landes mit unterschiedlichsten Wurzeln und Prägungen leisteten dazu einen wertvollen Beitrag, hob Aras bei dem in versöhnlicher Atmosphäre verlaufenen Treffen am Donnerstag, 5. Mai, im Karlsruher Rathaus hervor. Den Austausch hatten die Landtagspräsidentin und der Vorsitzende der Landesvereinigung, Peter Koehler, nach den jüngsten Irritationen um eine Tagung im Vorfeld der Veranstaltung im Landtag zum Landesjubiläum verabredet.
Landtagspräsidentin Aras sagte, der Austausch mit Vertretern der Landesvereinigung Baden in Europa sei angenehm offen und ehrlich verlaufen. So habe man Irritationen ausräumen können. Zu Beginn des Treffens hatte Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) die Landtagspräsidentin und die Vertreter der Landesvereinigung Baden in Europa mit dem Vorsitzenden Peter Koehler an der Spitze im Rathaus begrüßt. Die Präsidentin erklärte, das Bindestrichland Baden-Württemberg schreibe seit der Gründung vor 70 Jahren eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, aller Gründungsskepsis zum Trotz. Der größte Standortvorteil des Landes sei die Vielfalt an ausgeprägten regionalen Identitäten. Nicht zuletzt der Wettbewerb zwischen den beiden Landesteilen Baden und Württemberg mache den Südweststaat zu einem starken Bundesland.
Aras dankte in diesem Zusammenhang der Landesvereinigung Baden in Europa und ihrem Ehrenvorsitzenden Professor Robert Mürb für seine Arbeit, die Identität stifte. Zugleich machte Aras deutlich, dass sie nicht alle Positionen des Vereins teilen könne. So sei es bedauerlich, dass der Verein die Gründungserklärung des Landes von 1952 für „illegal“ halte.
Dem Austausch vorausgegangen war am Abend zuvor die große Jubiläumsveranstaltung im Landtag aus Anlass der Gründung Baden-Württembergs vor 70 Jahren. Dazu hatte Landtagspräsidentin Aras neben Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Baden-Württemberg auch den Vorsitzenden Peter Koehler und weitere Vertreter der Landesvereinigung Baden in Europa als Gäste begrüßen können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung vertraten ebenfalls alle Landesteile.
Im Vorfeld der großen Jubiläumsveranstaltung hatte eine regionale Tagung im Hospitalhof in Stuttgart unter Federführung der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) für Irritationen gesorgt. Die Tagung in Kooperation mit dem Landtag und weiteren Partnern knüpfte an eine Veranstaltung im Oktober 2020 zum Thema Heimat an und stand nur in mittelbarem Bezug zum Landesjubiläum. Im Vordergrund standen der Blick von Menschen mit Migrationshintergrund auf ihre Heimat Baden-Württemberg und ihr wertvoller Beitrag zum Erfolg des Landes. Die Landesvereinigung Baden in Europa hatte kritisiert, badische Einrichtungen seien dazu als Kooperationspartner nicht eingeladen worden.
Landtagspräsidentin Muhterem Aras bedauerte im Gespräch mit dem Vorsitzenden Peter Koehler und weiteren Vertretern der Landesvereinigung Baden in Europa, zwischen der lokalen Tagung mit mittelbarem Bezug zum Jubiläum und der großen Jubiläumsveranstaltung im Landtag am 4. Mai nicht ausreichend differenziert zu haben. Umso mehr habe sie sich gefreut, dass neben vielen weiteren Gästen aus dem badischen Landesteil auch Vertreter der Landesvereinigung Baden in Europa ihrer Einladung in den Landtag gefolgt seien.
Präsidentin Aras erklärte, der Landtag sei bisher schon mit verschiedenen Veranstaltungsformaten im ganzen Land präsent. Im badischen Landesteil werde es voraussichtlich im Oktober eine Veranstaltung im Rahmen der erfolgreichen Landtagsreihe WERTSACHEN geben. Im November lade der Landtag gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe zu einer Feier zur Einweihung des Ständehauses ein. Sie freue sich darauf, bei diesen und anderen Gelegenheiten den Austausch auch mit der Landesvereinigung Baden in Europa fortzusetzen.