Schaffung neuer Arbeits- und Einkommensfelder für Frauen im ländlichen Raum muss unterstützt werden
Stuttgart. Weil immer mehr Frauen aus dem ländlichen Raum abwandern, müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um diesem Trend entgegenzuwirken. Mit der Frage, welche Maßnahmen sich hierfür eignen, hat sich der Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 26. September 2012, auf der Grundlage eines CDU-Antrags befasst. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, mitteilte, war sich der Ausschuss einig, dass es insbesondere darauf ankommt, die Schaffung neuer Arbeits- und Einkommensfelder für Frauen auf dem Land zu unterstützen.
Als wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Zukunftschancen in diesem Bereich nannte Traub das von der Europäischen Union mitfinanzierte Programm „Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum“ (IMF). Mithilfe dieses Programms könnten Frauen neue Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum durch innovative Ideen entwickeln und umsetzen. Im Förderzeitraum 2007 bis 2013 seien bislang 100 Projekte im IMF-Programm bewilligt worden. Die Absicht der Landesregierung, dieses Programm ab dem Jahr 2014 erneut anzubieten, sei im Ausschuss auf einhellige Zustimmung gestoßen. Weitere bedeutsame Instrumente seien klassische Förderprogramme wie etwa das Agrarinvestitionsförderungsprogramm und das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). Neue Perspektiven für die Beschäftigungssituation von Frauen im ländlichen Raum könnten sich schließlich auch durch eine bessere Vernetzung von Landtourismus und Tourismusförderung ergeben.
„Auf jeden Fall ist es zu begrüßen, dass Frauen im ländlichen Raum etwa durch Fachtagungen, mittels Zeitungsberichten oder via Internet über Fördermöglichkeiten informiert und dazu ermuntert werden, entsprechende Anträge zu stellen“, sagte Traub.
Was statistische Zahlen über die Abwanderung von Frauen aus dem ländlichen Raum in Baden-Württemberg angeht, so verwies Traub auf Erhebungen aus dem Jahr 2010. Danach lebten im Jahr 2010 rund 25,9 Prozent der Menschen (2,78 Millionen) im ländlichen Raum. In diesem Zeitraum wanderten fast doppelt so viele Frauen (3.055) wie Männer (1.551) aus dem ländlichen Raum ab.
„Gut ausgebildete, starke Frauen sind eine wichtige Säule des ländlichen Raums. Wenn es uns nicht gelingt, den Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken, ist es um die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums schlecht bestellt“, so Traub abschließend.