Schulausschuss diskutiert Shell-Jugendstudie
Erfolg im Bildungssystem ist „in“ Stuttgart. Mit den bildungspolitischen Aspekten der aktuellen Shell-Jugendstudie hat sich der Schulausschuss des Landtags in seiner Sitzung am Mittwoch, 12. März 2003, befasst. Wie Ausschussvorsitzender Peter Wintruff, SPD, mitteilte, galt das Interesse der Abgeordneten aber auch der in der Studie beschriebenen Werteentwicklung bei Jugendlichen. Aus der 14. Shell-Jugendstudie, sie wurde den Ausschussmitgliedern von beteiligten Wissenschaftlern erläutert, geht unter anderem hervor, dass die junge Generation bereit ist, zusätzliche Anstrengungen auf sich zu nehmen, um einen anspruchsvollen Schulabschluss zu erreichen und damit auch die Berufsaussichten zu verbessern. Besonders Mädchen konnten in den letzten Jahren im Bildungsbereich ihre Position ausbauen. Insgesamt, so die Forscher, sei zu erwarten, dass Frauen auch im Berufsleben aufholen werden. Potentiell benachteiligt fühlen sich laut der Untersuchung Jugendliche, die ein geringeres Bildungsniveau aufweisen. Sie haben schlechtere Chancen, ihre beruflichen Wünsche einzulösen, und sind mit ihrer gegenwärtigen Lebenssituation weniger zufrieden. Die Studie bestätigt, dass die besuchte Schulform den sozialen Hintergrund, die Schulbiografie und nicht zuletzt die Zukunftsperspektiven der Jugendlichen widerspiegelt. Auch spielt für das Bildungsniveau das Elternhaus eine große Rolle. Während drei Viertel der Schülerinnen und Schüler, deren Väter das Abitur besitzen, ebenfalls das Abitur oder eine fachgebundene Hochschulreife anstreben, gilt dies mit einem Viertel nur für eine Minderheit der Schülerinnen und Schüler aus Familien mit Volksschul- oder einfachem Hauptschulabschluss. 42 Prozent der männlichen und 36 Prozent der weiblichen Jugendlichen betrachten Bildung als besonders wichtiges gesellschaftliches Aufgabenfeld für die Zukunft. Was die Werteorientierung der Jugendlichen betrifft, so erklärten die Wissenschaftler auf Nachfrage von Ausschussmitgliedern, dass für die jungen Menschen Freundschaft und Partnerschaft extrem wichtig seien, gefolgt von Familiensinn, sozialen Kontakten, Kreativität, Ordnungsrespekt und Unabhängigkeit. Wichtig seien den Jugendlichen auch Fleiß und Ehrgeiz, Gefühlsorientierung sowie Sicherheit, während Umweltengagement, politisches Engagement und Sozialengagement an Bedeutung verlören.