Sitzung des Sozialausschusses am 12. November 2009

Diamorphingestützte Substitution kann voraussichtlich Mitte 2010 starten Stuttgart. Die Substitutionsbehandlung schwerstabhängiger Drogensüchtiger mit künstlich hergestelltem Heroin, dem sogenannten Diamorphin, soll in Baden-Württemberg so schnell wie möglich, spätestens jedoch Mitte 2010, beginnen. Dieses Datum wurde bei der Beratung entsprechender Anträge von Grünen und SPD im Sozialausschuss des Landtags genannt. Wie die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Brigitte Lösch, nach Angaben der Landtagspressestelle am Donnerstag, 12. November 2009, mitteilte, hängt der Start der Therapie von noch ausstehenden Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses sowie des Bewertungsausschusses der Kassenärztlichen Bundesvereinigung über die Finanzierung der Behandlung ab. Nach Angaben der Ausschussvorsitzenden ist das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetz zur diamorphingestützten Substitutionsbehandlung am 21. Juli 2009 in Kraft getreten. Für die Umsetzung im Land habe die vom Sozialministerium eingesetzte Arbeitsgruppe „Substitution", in der unter anderem Experten aus Suchthilfe- und Ärzteverbänden, Krankenkassen und Ministerialbürokratie vertreten sind, empfohlen, die Diamorphinvergabe auf hochkompetente Zentren zu beschränken. Diese Einrichtungen müssten einerseits über eine zweckdienliche personelle und sachliche Ausstattung verfügen, die durch die Erlaubnisbehörde, das jeweilige Regierungspräsidium, vorgegeben werde. Andererseits sollten diese Zentren mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar sein, damit die Patienten in ihrem gewohnten Lebensumfeld verbleiben könnten. Deshalb habe die Arbeitsgruppe als Standorte für die Behandlung der zu erwartenden 200 bis 300 Schwerstabhängigen die Ballungsräume Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Heilbronn, Stuttgart, Singen, Ulm, Ravensburg und Tübingen/Reutlingen vorgeschlagen. „Sobald die Entscheidungen hinsichtlich der Vergütung der Therapie gefallen sind, muss die Landesregierung die diamorphingestützte Substitutionsbehandlung schnellstmöglich umsetzen“, erklärte Lösch abschließend.