Startschuss für Wanderausstellung

Landtagspräsident Straub: Naturparke sind „heimliche Gewinner“ der Regionalentwicklung Stuttgart. Die Naturparke in Baden-Württemberg sind nach Ansicht von Landtagspräsident Peter Straub (CDU) „heimliche Gewinner“ der Regionalentwicklung. Dies sagte Straub am Dienstag, 17. Januar 2006, im Landtagsfoyer bei der Eröffnung einer Wanderausstellung, in der die Idee und die vielfältigen Leistungen der Naturparke vermittelt werden. Nach der erstmaligen Präsentation im Landtag bis kommenden Donnerstag wird die Schau im Rahmen des bundesweiten Jubiläumsjahrs 2006 der Naturparke in allen sieben Naturparken des Landes gezeigt. Die Begrüßungsrede von Landtagspräsident Straub hatte folgenden Wortlaut: >>Zu den Kernkompetenzen eines baden-württembergischen Ministerpräsidenten gehört, dass er an zwei Orten gleichzeitig sein kann. Wir übertreffen diese Fähigkeit heute deutlich. Bei uns heißt es: Sieben auf einen Streich! Wir besuchen simultan alle sieben Naturparks unseres Landes. Zwar nur virtuell – doch fast mit dem ganzen Kanon menschlicher Sinne: Es gibt nicht bloß etwas zu sehen, zu lesen und zu hören. Wir sind überdies zum Schmecken und Verkosten eingeladen. Das ist Multimedia vom Feinsten. Niemand soll bereuen, dass er die Eröffnung der Ausstellung „Naturparke in Baden-Württemberg“ in seinen ohnehin vollen Kalender gepackt hat. Kurzum: Ich begrüße Sie alle auf das Herzlichste und danke Ihnen für Ihr Interesse. 2006 ist zum bundesweiten „Jahr der Naturparke“ erklärt worden. Und ich habe gerne die Anregung aufgegriffen, den Startschuss für Baden-Württemberg hier im Landtag zu geben. Der Vater dieses guten Gedankens sind Sie, Herr Minister Hauk. Mein besonderer Dank gilt deshalb Ihnen sowie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Geschätzte Gäste sind selbstredend die Repräsentanten der sieben Naturparke unseres Landes – an der Spitze Sie, Herr Landrat Dombrowski, als Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft der Naturparke Baden-Württembergs“. Ich freue mich sehr, dass Sie alle den Weg nach Stuttgart auf sich genommen haben. Sie stehen für vertiefende Gespräche zur Verfügung. Und Ihnen verdanken wir die erwähnten „kulinarischen Visitenkarten“. In volkswirtschaftlichen Betrachtungen hat der Begriff „hidden champions“ – „heimliche Gewinner“ – Karriere gemacht. Gemeint sind Firmen, die kaum einer kennt, obwohl sie als dynamische, innovative Premium-Anbieter mit einer vorbildlichen Unternehmenskultur höchst erfolgreich agieren. So gesehen darf man die Naturparke vorbehaltlos „heimliche Gewinner“ der Regionalentwicklung nennen. Die natürlichen Potentiale einer Raumschaft werden mit anspruchsvoller Präzisionsarbeit umweltschonend gehoben. Hier funktioniert das Subsidiaritätsprinzip. Die „konzertierten Aktionen“ wachsen aus sich heraus und fächern sich nahezu automatisch auf. Wertschöpfung findet mehrdimensional statt – nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch, kulturell und im Sozialen. Geld ist dabei nicht alles – ohne Geld lässt sich jedoch wenig bewegen. Und die notwendigen Fördermittel für die Naturparks kommen großteils aus Brüssel. Die EU und ihre Finanzen sind eben ein Thema, das viele Facetten hat und das entsprechend differenziert erörtert werden muss. Jetzt lautet eine Aufgabe, die Bezeichnung „Naturpark“ – neudeutsch formuliert – als „Marke zu etablieren“. Rein werbetechnisch ist der Name „Naturpark“ leider nicht übermäßig prickelnd. Umso mehr soll sich in diesem Jahr – und speziell durch diese Wanderausstellung – herumsprechen: • Naturparke sind weder Kunstwelten noch Freilichtmuseen noch Rückzugsräume für seltene Arten. • Naturparke haben keinen Zaun und kosten keinen Eintritt. • Naturparke sind attraktive, gastfreundliche und sensibel behandelte Landschaften, in denen man bestens leben und genussreich die Freizeit oder einen Urlaub verbringen kann. Dass die berühmte Aufforderung „Zurück zur Natur“ tatsächlich von Jean-Jacques Rousseau stammt, wird von manchen bestritten. Sicher scheint mir aber: Hätte Rousseau die baden-württembergischen Naturparke gekannt, hätte er ausgerufen: „Vorwärts zur Natur!“ Und damit haben Sie nun das Wort, Herr Minister Hauk.