Strahlkraft des Cyber Valley weit über Landesgrenzen hinaus sichtbar

Stuttgart. Das Cyber Valley, Europas größtes Forschungsnetzwerk für Künstliche Intelligenz, ist fünf Jahre nach seiner Gründung zum größten KI-Netzwerk in ganz Europa herangewachsen. Der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 9. Februar 2022, mit einem Antrag der Fraktion Grüne „Fünf Jahre Cyber Valley“ befasst. Das hat die Vorsitzende des Gremiums, Nese Erikli (Grüne) mitgeteilt. „Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Sie betrifft alle Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass wir die Entwicklungen im Blick behalten“, betonte Nese Erikli.

Eriklis Angaben zufolge liegen die Forschungsschwerpunkte im Cyber Valley in den Bereichen maschinelles Lernen, Computer Vision und Robotik, aber auch im Themenfeld KI in Medizin und Robotik. Dem Start-Up-Netzwerk, einer Gemeinschaft von Unternehmensgründerinnen und -gründern, gehören zwischenzeitlich rund 30 Start-Ups an und es ist neben der Grundlagenforschung ein weiteres wichtiges Standbein. „Die Strahlkraft des Cyber Valley ist weit über die Landesgrenzen hinaus sichtbar“, so die Vorsitzende. Es gehöre mit seiner Forschungsexzellenz, dem Transfer zwischen Grundlagenforschung und Gründung sowie dem hervorragenden Netzwerk zu den Top-Adressen für Künstliche Intelligenz und intelligente Systeme weltweit.

Mit dem europäischen Netzwerk Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) sei es gelungen, in Tübingen einen Nukleus für ein europäisches Netzwerk der Spitzenforschung aufzubauen. Dieses Netzwerk solle ab Juli 2022 weiter ausgebaut werden. Die Hector Stiftungen hätten Mittel in Höhe von 100 Millionen für eine Förderdauer von zehn Jahren zugesagt. Übergeordnetes Ziel sei es, europäische Spitzenforschung im Bereich der künstlichen Intelligenz international konkurrenzfähig zu etablieren. Im Unterschied zu den einheitlichen Clustern in den USA und China werde die Dezentralität, Diversität und kulturelle Vielfalt in Europa nicht nur zu mehr Kreativität und damit zu neuen Innovationen, sondern auch besonders zur Standortattraktivität für junge wie erfahrene Köpfe beitragen. Die ELLIS-Initiative umfasse mittlerweile 37 Units in ganz Europa, von denen vier in Baden-Württemberg angesiedelt sind. 

Mit dem Innovationscampus Cyber Valley sei erstmals als gemeinsames Übereinkommen von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ein neues Modell sehr erfolgreich erprobt worden. Das Land habe das Vorhaben seit seiner Gründung umfangreich gefördert. Bund und Land würden in der laufenden Förderperiode der Exzellenzstrategie (2019 bis 2025) drei KI-relevante Exzellenzcluster an den Universitäten Tübingen und Stuttgart fördern, was zu einer weiteren zusätzlichen Erhöhung der Zahl der KI-Professuren und Forschungsgruppen geführt habe.