Umweltausschuss einig: Nicht mehr mit Strom heizen
Stuttgart. Das Ziel ist klar, die Lösung noch nicht: Eine Wohnung elektrisch zu heizen, ist ökologisch nachteilig und sollte geändert werden. Diese Auffassung hat der Umweltausschuss des Landtags auf seiner Sitzung am Mittwoch, 16. Dezember 2009, einmütig vertreten. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Ulrich Müller, mitteilte, geht es dabei um keine Kleinigkeit: zirka sechs Prozent aller Wohnungen im Land werden mit Nachtspeicheröfen geheizt, wozu ungefähr 3,5 Prozent des Stroms im Land verbraucht werden. Laut Müller gab es früher sogar mancherorts Vorschriften, dass nur mit Nachtspeicheröfen geheizt werden darf, um lokale Emissionen zu vermeiden. Heute sehe man diese Art, die Wohnung zu heizen, kritisch. Eine effiziente Gasheizung oder gar Wärme aus regenerativen Energien stoße viel weniger CO2 aus. Auch die Landesregierung wolle, wie sie in einer Antwort auf eine SPD-Anfrage mitteile, die Zahl der Nachtspeicherheizungen reduzieren. Der Aufwand dafür sei allerdings erheblich, da Häuser und Wohnungen grundlegend umgebaut werden müssten. Dies sei für viele Wohnungseigentümer nicht immer zumutbar, auch wenn sich der Nachtstrompreis in den letzen zehn Jahren verdoppelt habe. Die Landesregierung wolle in Modellprojekten zusammen mit den Kommunen, den Energieversorgern, dem Handwerk und den Wohnungseigentümern (Privatpersonen und Genossenschaften) klären, wie ein Ausstieg gelingen könne und welche Förderung dabei nötig sei. Eine Bestandsaufnahme der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg liefere dazu wichtige Erkenntnisse. Weitergehende Vorstellungen, wie sie die SPD geäußert habe, stelle die Landesregierung unter Zustimmung der Fraktionen von CDU und FDP/DVP einstweilen zurück. „In dieser Angelegenheit ist aber gewiss das letzte Wort noch nicht gesprochen und die Kommunen, die ihre Bürger in der Vergangenheit zu Nachtspeicheröfen verpflichtet haben, scheinen mir jetzt ihrerseits bei einer Umstellung in der Pflicht zu sein“, fasste Ausschussvorsitzender Ulrich Müller die Diskussion im Umweltausschuss zusammen.