Verkehrsausschuss befürwortet Pläne über einen Gäubahn-Tunnel auf den Fildern

Stuttgart. Vor drei Monaten wurde im Bundesverkehrsministerium ein Schienenpakt zur Stärkung des Bahnsektors unterzeichnet und ein „Masterplan Schienenverkehr“ vorgestellt. Demzufolge sei ein neuer Tunnel zur Anbindung der Gäubahn an den Stuttgarter Flughafen angedacht. Auf Antrag der FDP/DVP-Fraktion befasste sich der Ausschuss für Verkehr in seiner Sitzung am Mittwoch, 30. September 2020, mit den Auswirkungen dieser neuen Pläne auf die bisherigen Planungen zur Anbindung des Flughafens im Zuge des Bahnprojekts Stuttgart – Ulm. „Ein solcher Tunnel würde eine erhebliche Verbesserung für die Schieneninfrastruktur in Baden-Württemberg darstellen“, erklärte Karl Rombach (CDU), der Vorsitzende des Gremiums. 

Der Vorschlag eines Gäubahn-Tunnels auf den Fildern sei in den dritten Gutachterentwurf des Bundes zum Deutschlandtakt aufgenommen worden, so Rombach. Ein solcher Tunnel biete deutlich mehr Vorteile für den Schienenverkehr als ein drittes Gleis am Flughafen. Unter anderem würden mit einem solchen Tunnel auch Fahrgäste der Zugstrecke zwischen Stuttgart und Zürich – der sogenannten Gäubahn – in Richtung Ulm und München von der neuen Schnellfahrstrecke profitieren. Damit würden sich die Fahrzeiten verkürzen. Zudem würden Regionalverkehr und S-Bahnen nicht mehr auf denselben Gleisen fahren. Dadurch könnten sowohl mehr S-Bahnen als auch mehr Fern- und Regionalverkehrszüge auf die Strecke gebracht werden. Ein Tunnel würde darüber hinaus die Gemeinden Leinfelden und Echterdingen vollständig vom Lärm der Gäubahn entlasten. 

Vorteil gegenüber einem dritten Gleis am Flughafen sei außerdem, dass die S-Bahn während des Baus nicht für ein Jahr unterbrochen werden müsse und es keine Baustelle direkt vor den Terminals gebe. 

Der Ausschuss sei sich einig gewesen, dass es sich bei diesem Tunnel um einen sehr guten Vorschlag handele, der vom Verkehrsministerium positiv und aktiv begleitet und weiterverfolgt werden solle, erklärte der Vorsitzende des Gremiums. Nun stehe die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung des Projekts an. Diese müsse schnellstmöglich umgesetzt werden.