Verleihung der Förderpreise des 45. Schülerwettbewerbs des Landtags:

(Es gilt das gesprochene Wort!) Selbstbewusste und engagierte junge Preisträger Landtagsvizepräsident Frieder Birzele lobt Qualität der Arbeiten Stuttgart. Filmen, Texten, Erörtern. Die 2500 Arbeiten von 3300 Schülerinnen und Schülern zu politischen Fragestellungen beim 45. Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung waren vielfältig. Im Rahmen dieses Wettbewerbs werden alljährlich auch Förderpreise verliehen. Die diesjährigen Förderpreisträger, zwei Schülerinnen und ein Schüler, wurden am Donnerstag, 10. April 2003, in Stuttgart von Landtagsvizepräsident Frieder Birzele ausgezeichnet. Der Vizepräsident zeigte sich erfreut über die „selbstbewussten und engagierten jungen Leute“. Unter anderem führte Birzele aus: >>Ich freue mich, die Mitglieder des Beirats, der den Schülerwettbewerb betreut, und seinen Vorsitzenden, Herrn Abgeordneten Gerd Teßmer, begrüßen zu dürfen. Des Weiteren begrüße ich die Abgeordneten der Wahlkreise, aus denen die Preisträgerinnen und Preisträger kommen, die Eltern der Preisträger, die betreuenden Schulleiter und Lehrer sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Presse. Ein besonderer Willkommensgruß geht an die Preisträgerinnen und Preisträger: Frau Sabine Waibel von der Justus-von-Liebig-Schule in Göppingen, des Weiteren Frau Miriam Hornung vom Johannes-Kepler-Gymnasium in Weil der Stadt sowie Herrn Konrad Müller vom Gymnasium Kenzingen. Sehr geehrte Damen und Herren, vor nunmehr sechzehn Jahren - zum 30. Schülerwettbewerb des Landtags - ist der Förderpreis ins Leben gerufen worden. Er besteht - neben einem stattlichen Geldpreis – aus dem Angebot, das politische Interesse und die persönliche Entwicklung auch in Zukunft weiter zu fördern. Hierzu gehören unter anderem die Seminare der deutschen Schüler-Akademie, zu denen der Förderpreis als Zugangsberechtigung gilt. Ein weiteres attraktives Angebot ist eine USA-Studienreise des Oberschulamts Stuttgart. Ein siebenköpfiges Gremium des Landtags bestimmt nach intensiver Prüfung die Förderpreise. Je mehr Persönliches und Originelles aus der Arbeit zu erkennen ist, je deutlicher die Suche nach einer Meinung ist, desto höher ist die Wertschätzung dieser Jury. Trockene Facharbeiten sind nicht gefragt. Die Jury will den Jugendlichen sehen, der hinter der Arbeit steckt, nicht die angelesene Literatur. Damit aber kein Missverständnis entsteht: ohne Kenntnis der erforderlichen Fakten und der unterschiedlichen Meinungen geht natürlich nichts. Erst die Verarbeitung dieser Grundlagen zu einer eigenständigen und persönlichen Darstellung ist es, was die Aufmerksamkeit der Jury weckt. Zwei Schülerinnen und ein Schüler haben sich mit solch herausragendem Erfolg am 45. Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung beteiligt. Sabine Waibel, Justus von Liebig Schule Göppingen, prangert das Schattendasein von Behinderten an. Es gelang ihr, den Appell „Bringen Sie Behinderung ins Rampenlicht“ mit Nachdruck umzusetzen. Ihr Plakat wird in einer Ausstellung gezeigt, die im Anschluss an diese Preisverleihung in der Lobby hier im Hause eröffnet wird. Ich freue mich sehr, dass der Landtag mit seinem eigenen Wettbewerb einen so anschaulichen Beitrag zum Jahr der Menschen mit Behinderungen leisten kann. Frau Miriam Hornung, Johannes Kepler Gymnasium Weil der Stadt, untersucht anhand eines Kooperationsprojektes die Zusammenarbeit zwischen Kaffeebauern aus Nordperu und baden-württembergischen Weltläden. Dass sie persönlich in Peru war, verleiht ihrer Arbeit eine ergreifende Authentizität. Herr Konrad Müller vom Gymnasium Kenzingen setzt sich souverän mit dem Kyoto-Protokoll auseinander und entwickelt eigene Ideen dazu, wie der globalen Erderwärmung Einhalt geboten werden kann. Sie sehen, meine Damen und Herren, es erwartet Sie wieder einiges. Die drei Preisträgerinnen und Preisträger werden sich und ihre Ergebnisse gleich selbst vorstellen. Lassen Sie mich an dieser Stelle sagen: Der Landtag von Baden-Württemberg freut sich über diese selbstbewussten und engagierten jungen Leute! Sie, verehrte Preisträgerinnen, verehrter Preisträger, werden auch vom Landtag und von der Landeszentrale für politische Bildung immer wieder Angebote zur Förderung Ihres politischen Interesses bekommen. Wir werden Sie in Ihrer Entwicklung begleiten. Für heute wünsche ich Ihnen einen erlebnisreichen Tag mit vielen informativen Gesprächen hier in Stuttgart, der mit der Mozart-Oper „Die Entführung aus dem Serail" im Großen Haus des Staatstheaters heute Abend einen eindrucksvollen Abschluss finden wird.<< Landtagsabgeordneter Gerd Teßmer, Vorsitzender des Beirats Schülerwettbewerb und Mitglied des Gremiums zur Auswahl der Förderpreise, hob die hohe Originalität der drei Arbeiten hervor. Darüber habe im Gremium Übereinstimmung bestanden. Dazu gehöre nicht nur Können, sondern auch der Mut, zu dem zu stehen, was zum Ausdruck gebracht werden soll. Mit dem Förderpreis unterstütze der Landtag diese Kompetenz nachdrücklich. Weiter hob Teßmer die Bilanz des 45. Landtagswettbewerbs hervor: 2500 Arbeiten wurden von 3300 Schülerinnen und Schülern für den 45. Schülerwettbewerb des Landtags gezeichnet, gefilmt, geschrieben, getextet. Neben den Plakaten zum europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen gab es noch Umfragen über „Kulturkreise“, Erörterungen über „Kompromisse“, Auswertungen von Karikaturen sowie Arbeiten zu selbst definierten politischen Fragestellungen. „Vor allem bei den Facharbeiten ist eine erhebliche Steigerung zu verzeichnen. Gliederungen, Zwischenüberschriften und Illustrationen, gründliche Recherche und Konzentration auf eine Fragestellung sind nicht mehr die rühmliche Ausnahme. Das haben wir sicher auch den Lehrerinnen und Lehrern zu verdanken“, betonte Beiratsvorsitzender Teßmer. Neben den Förderpreisen gibt es 47 erste Preisträgerinnen und Preisträger aus allen Schularten. Diese werden am 30. Juni beziehungsweise am 16. Juli 2003 vom Landtagspräsidenten geehrt. Die Siegerinnen und Sieger aus Sonder- und Förderschulen fahren nach Berlin, begleitet von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich ihrer liebevoll annehmen. So wird diese Reise zu einer Begegnung im besten Sinne. Die anderen reisen nach Basel, Genf und Lyon. Ihnen widmen sich vier Mitglieder des Landtags, um ihnen zu zeigen, wie wichtig dem Landtag diese jungen Leute sind. Mit 8 Themen und 12 Arbeitsformen bietet der Landtagswettbewerb eine breite Plattform an schriftlichen und bildnerischen Möglichkeiten. Der Landtag belohnt die Mühen mit vielen Preisen. Das Buch „Fragt uns aus, wir sind die letzten“ gibt es 600 Mal als zweiten Preis, „Mila 18“, den Roman über das Warschauer Ghetto, 1500 Mal als dritten Preis. Der Schülerwettbewerb bietet Wochen-Seminare an, bei denen sich interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Für die aktiven Lehrerinnen und Lehrer organisiert die Landeszentrale eine Fortbildung zu Methoden der politischen Bildung.