Vorstellung Besucher- und Informationszentrum Nationalpark Schwarzwald und Nutzung der Geothermie in Baden-Württemberg

Stuttgart. Auf Einladung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft haben Dr. Wolfgang Schlund (Leiter der Nationalparkverwaltung) und Charly Ebel (Leiter Fachbereich Besucherinformation) in der Sitzung am Donnerstag, 4. Mai 2017, das geplante Besucher- und Informationszentrum des Nationalparks Schwarzwald vorgestellt. Dies hat die Vorsitzende des Gremiums, die SPD-Abgeordnete Gabi Rolland, mitgeteilt. „Sie haben große Freude in uns geweckt, dies alles live erleben zu können“, so Gabi Rolland.

Wie Gabi Rolland berichtete, würden lange, übereinanderliegende Riegel des neuen Nationalparkzentrums in Ruhestein das Bild einer natürlichen Waldsituation aufnehmen. Das Gebäude werde die zentrale Anlaufstelle für die Besucherinnen und Besucher des Nationalparks. Vorgesehen seien neben einem Shop und einer Gastronomie ein Kino, zwei große Klassenzimmer sowie ein Vortragssaal. Neben verschiedenen Informationsmöglichkeiten sei im neuen, barrierefreien Nationalparkzentrum auch eine große, mehrsprachige Ausstellung zum Thema Wildnis vorgesehen. „Innerhalb dieser Ausstellung wird eine Geschichte erlebbar“, gab die Vorsitzende die Ausführungen wieder. Außerdem führe ein Skywalk bis in den Baumkronenbereich.

Der Ausschuss sei davon überzeugt, dass sich das Besucher- und Informationszentrum zum Tourismusmagneten entwickeln werde und ein großer Imagegewinn für das Land darstelle. Der Spatenstich werde noch in diesem Monat durchgeführt, die Eröffnung sei für den Frühsommer 2020 geplant.

Anschließend sei ein Antrag der Grünen zur Nutzung der Geothermie in Baden-Württemberg beraten worden. Beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) seien Stand März 2017 insgesamt 13.777 Erdwärmesonden-Anlagen mit 37.729 EWS-Bohrungen für oberflächennahe Geothermie von den Landratsämtern gemeldet, führte die Vorsitzende aus. Die Anwendung von Erdwärmesonden sei gegenwärtig wieder auf dem niedrigen Niveau von Anfang des Jahres 2000 angelangt. „Grund hierfür sind die fehlgeschlagenen Projekte in Staufen, Böblingen oder in Rudersberg“, sagte Rolland.

Der Anteil der Tiefen Geothermie am Endenergieverbrauch für Wärme sei im Jahr 2015 konstant bei 0,08 Prozent gelegen. Der Anteil der Umweltwärme, der jedoch auch Luft-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen beinhalte, bei 0,5 Prozent am Endenergieverbrauch für Wärme.

Wie die Vorsitzende ausführte, könnten über die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Außenkontrolle (Bafa) Mittel für den Ausbau von Wärmepumpenheizungsanlagen abgerufen werden. „In Baden-Württemberg findet derzeit kein nennenswerter Zubau statt“, so Rolland. Es gebe für Projekte der Tiefen Geothermie im Einzelfall die Möglichkeit der Unterstützung durch einen Projektträger. Zudem ermögliche das Land, das Gelingen der ersten Bohrung mit einer Million Euro abzusichern. Rolland zufolge erhält der Projektträger diesen Zuschuss wenn diese erste Bohrung fehlschlägt.

„Die Akzeptanz seitens der Bevölkerung für geothermische Anlagen ist deutlich beeinträchtigt worden. Dort, wo die Erdsondentechnik seit Jahren ohne Schadensauswirkungen in Betrieb ist, sind jedoch durchgehend positive Einschätzungen vorhanden. Es bedarf einer nachhaltigen Aufklärungsarbeit“, betonte Gabi Rolland.