Was uns bewegt – darauf kommt es an

Stuttgart. Der Jugendlandtag 2017 ist Geschichte – der Austausch soll jedoch fortgesetzt werden. Mit der feierlichen Unterzeichnung eines erarbeiteten Abschlusskommuniqués am Mittwochmittag, 8. November 2017, zeigten sich Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne), Kerstin Sommer (Vorsitzende des Landesjugendrings Baden-Württemberg), Lothar Frick (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Workshops darin einig, dass angestoßene Prozesse des Jugendlandtags 2017 in den kommenden Monaten weiter verfolgt werden sollen. „Unsere Zusammenarbeit ist für das kommende Jahr verbindliche geregelt“, freute sich die Landtagspräsidentin.

Rund 125 Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg sind am 7. und 8. November 2017 in den Landtag von Baden-Württemberg gekommen. Sie sind die Delegierten aus 23 Jugendkonferenzen im Land mit insgesamt über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Ihr zeigt, dass Jugendliche Politik alles andere als langweilig finden“, so Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne). In ihren Begrüßungsworten hatte die Präsidentin den jungen Menschen mit auf den Weg gegeben: „Ihr müsst uns Abgeordnete mit Euren Fragen zwiebeln und uns zeigen, was Euch unter den Nägeln brennt. Ohne die Beteiligung Eurer Generation lässt sich Zukunft nicht sinnvoll gestalten.“ Jugendliche und junge Erwachsene wollen sich an den politischen Entscheidungsprozessen beteiligen. „Ihr macht deutlich: Was uns bewegt – darauf kommt es an“, betonte Aras.

Ob beim World-Café oder in den Workshops – die Jugendlichen widmeten sich interessiert und engagiert Themen wie etwa Bildung, Mobilität, Migration/Vielfältige Gesellschaft, Umwelt/Nachhaltigkeit und Zukunft der Demokratie. Im Anschluss an ein Interview mit den jugendpolitischen Sprechern der Fraktionen startete am Dienstagnachmittag eine zweite Workshop-Phase, an der auch Abgeordnete teilnahmen. In teilweise sehr engagiert geführten Debatten erarbeiteten die Jugendlichen ihre Kernforderungen. So wünschte sich der Workshop Bildung eine bundesweit einheitliche Lehrerausbildung und eine Vereinheitlichung des Schulsystems. In der Mobilitätsgruppe war man sich darin einig, dass es im ÖPNV eine bessere Taktung zu günstigeren Preisen geben sollte. Und im Umwelt-Workshop kam man zu dem Schluss, dass die Themen Umwelt und nachhaltige Entwicklung mehr Raum in der Schule einnehmen sollten. Den Abschluss des ersten Tages bildete das „Spitzen-Vesper“ mit Regierungsmitgliedern und Abgeordneten. „Alle fünf Fraktionsvorsitzenden waren dabei und haben dadurch ihre Wertschätzung der Arbeit der Jugendlichen zum Ausdruck gebracht“, berichtete Landtagspräsidentin Aras.

Höhepunkte des zweiten Tages waren zum einen die leidenschaftliche Rede des kalifornischen Gouverneurs Jerry Brown zum Klimaschutz und zum anderen die jugendpolitische Debatte, die die Jugendlichen live mitverfolgen konnten. Abschließend wurde das Kommuniqué unterzeichnet. „Wir setzen auf Kontinuität und wollen die Jugendlichen zu Plenarsitzungen und in die Ausschüsse einladen, wenn ihre Themen beraten werden“, so Muhterem Aras. Unter dem Motto „Jugend hakt nach“ sollen sich die Jugendlichen im Herbst 2018 noch einmal im Landtag treffen und erfahren, wie ihre Ideen von den Politikerinnen und Politikern weiter verfolgt wurden.

Der Jugendlandtag ist eine Veranstaltung des Landtags von Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Landesjugendring Baden-Württemberg e.V., der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Ring politischer Jugend Baden-Württemberg.