Wirtschaftsausschuss stimmt Finanzhilfen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2022 in Höhe von rund 10,3 Millionen Euro zu
Stuttgart. Finanzhilfen des Landes in Höhe von insgesamt rund 10,3 Millionen Euro hat der Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in seiner Sitzung am Mittwoch, 18. Mai 2022, gewährt. Bezuschusst werden damit acht Projekte in den Städten und Gemeinden Bodman-Ludwigshafen (1.118.321 Euro), Bad Dürrheim (1.820.735 Euro), Nordrach (1.083.709 Euro), Bad Herrenalb (2.497.384 Euro), Walldürn (1.589.750 Euro), Schwetzingen (514.725 Euro), Rastatt (543.483 Euro) und Wangen (1.089.075 Euro). Die Mittel stammen aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm 2022. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, Dr. Erik Schweickert (FDP/DVP), mit.
Folgende konkrete Tourismusinfrastrukturprojekte sollen nach Angaben des Ausschussvorsitzenden durch das Programm gefördert werden:
Standort |
Projekt |
Förderung |
Gemeinde Bodman-Ludwigshafen |
Baumaßnahmen an der Marienschlucht |
1.118.321 Euro |
Stadt Bad Dürrheim |
Erweiterung und Attraktivierung in der Solemar-Therme |
1.820.735 Euro |
Gemeinde Nordrach |
Modernisierung des Terrassen-Schwimm- bads Nordrach |
1.083.709 Euro |
Stadt Bad Herrenalb |
Revitalisierung der Siebentäler-Therme |
2.497.384 Euro |
Stadt Walldürrn |
Errichtung einer neuen Tourist-Information |
1.589.750 Euro |
Stadt Schwetzingen |
Errichtung einer neuen Tourist-Information |
514.725 Euro |
Stadt Rastatt |
Neugestaltung der Uferpromenade bei Rastatt-Plittersdorf |
543.483 Euro |
Stadt Wangen i.A |
Neubau Aussichtsturm im Gebiet der Landesgartenschau 2024 |
1.089.075 Euro |
Die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen plane laut Schweickert die Errichtung einer neuen Steganlage in der Marienschlucht und Maßnahmen zur Besucherlenkung am Mondfelsen. Nach einem Erdrutsch im Jahr 2015 seien die Marienschlucht in Allensbach/Bodman-Ludwigshafen und umliegende Wanderwege gesperrt worden und müssten nun wiederhergestellt werden. In einem ersten Bauabschnitt wurde bereits 2020/2021 die Steganlage mit Kiosk und eine Wegbeziehung nach Wallhausen über den Burghof wiederhergestellt. Auch hierfür wurde bereits ein Zuschuss durch den Landtag gewährt. Für den zweiten Bauabschnitt, durch welchen die Wegebeziehungen, nämlich der Weg durch die Marienschlucht und der ufernahe Weg entlang des Mondfelsens - einschließlich alternativer Wegführung – wieder hergerichtet werden sollen, sei nun ein weiterer Zuschuss von 1.118.321 Euro genehmigt worden. „Es ist wichtig, dass ein für unser Land so bedeutendes Naturdenkmal wie die Marienschlucht und die umliegenden Wanderwege, wieder uneingeschränkt für Touristen zugänglich sind und vor Ort stimmige Angebote geschaffen werden“, so Schweickert.
Im Kurort Bad Dürrheim soll das touristische „Herzstück“ der Stadt, die Solemar-Therme, erweitert und modernisiert werden. Im Rahmen des Vorhabens soll zum einen eine räumliche und qualitative Erweiterung der Ruhe- und Liegebereiche und zum anderen ein Neubau einer der Nachfrage entsprechenden und attraktiven Gastronomie erfolgen. Kontinuierliche Investitionen in touristische Attraktionen wie die Solemar-Therme seien notwendig und sinnvoll, um die zukunftsorientierte Entwicklung der Stadt zu sichern und den Tourismus vor Ort weiter zu stärken, so der Ausschussvorsitzende.
Die Gemeinde Nordrach plane eine Modernisierung des Terrassen-Freibads, welches durch seine verlängerten Öffnungszeiten (von April bis Oktober) ein Alleinstellungsmerkmal aufweise und somit einen wichtigen Baustein des touristischen Angebots vor Ort darstelle. Um den Weiterbetrieb des Schwimmbads zu ermöglichen, sind Maßnahmen sowohl im Bereich der Wasseraufbereitungstechnik als auch im Sinne einer zeitgemäßen und barrierefreien Gestaltung notwendig. „Durch eine maßvolle Reduzierung der Wasseroberfläche und eine optimierte technische Ausrüstung sollen Verbesserungen beim Wasserverbrauch und in den Bereichen Abwasser, Strom und Wärme erreicht werden. Die geplanten Maßnahmen unterstützen somit die nachhaltige Weiterentwicklung des Bades und gewährleisten einen effizienteren Betrieb“, erklärte Schweickert.
Bad Herrenalb plane die Siebentäler Therme sowohl durch verschiedene Angebote zu attraktivieren und revitalisieren sowie deren Gebäude zu sanieren. Hierfür wurde der Stadt Bad Herrenalb für den ersten Bauabschnitt, welcher die Sanierung der Gebäudehülle, die Trennung des Innen- und Außenbeckens sowie die Neugestaltung des Eingangsbereichs umfasst, ein Zuschuss von 2.497.384 Euro genehmigt. „Bad Herrenalb ist ein bedeutender Tourismusstandort für die Region Nordschwarzwald. Mit einem Besucheraufkommen von mehr als 100.000 Besuchern im Jahr spielt die Siebentäler Therme für diesen eine bedeutende Rolle und bietet ein wertvolles Zusatzangebot für Touristen“, betonte Schweickert.
In der Stadt Walldürn solle eine neue Tourist-Information errichtet werden, um sowohl Barrierefreiheit zu ermöglichen als auch die dringend benötigten öffentlichen Toiletten zu schaffen. Die neue Tourist-Information soll in einem Anbau an dem traditionellen Stadt- und Wallfahrtsmuseum in Walldürn untergebracht werden und durch neue Angebote und Dienstleistungen die Attraktivität des Standorts wesentlich verbessern. Für die Errichtung der neuen Tourist-Information, die insgesamt rund 2,5 Millionen Euro kosten soll, habe die Stadt einen Zuschuss von 1.589.749,99 Euro beantragt, welchen der Wirtschaftsausschuss genehmigt habe.
Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden plane auch die Stadt Schwetzingen die Errichtung einer neuen Tourist-Information. Der Neubau soll den Gebäudekomplex im „Rothacker´schen Haus“ erweitern. Die Tourist-Information werde dabei zum Teil im Altbau und zum Teil im Anbau untergebracht werden. Als Teil eines kulturhistorischen Zentrums in der Innenstadt von Schwetzingen soll die Tourist-Information durch eine Bündelung weiterer Einrichtungen, wie beispielsweise des Museums, der Gastronomie und des Kulturbüros, den Gästen ein breit gefächertes Angebot bieten. Besonders auf die Barrierefreiheit werde bei den Umbaumaßnahmen Wert gelegt, so Schweickert. Die Förderung im Rahmen des TIP 2022 in Höhe von 514.725,41 Euro wurde vom Wirtschaftsausschuss genehmigt.
In Rastatt soll die Uferpromenade bei Rastatt-Plittersdorf neugestaltet werden, um diesen Bereich sowohl für Einheimische als auch Touristen attraktiver zu gestalten. Durch die Neugestaltung der Uferpromenade seien auch positive Effekte für die örtliche Gastronomie und Einzelhandelsgeschäfte zu erwarten. Außerdem stelle diese das „Naturerlebnis“ des Rheinufers in den Vordergrund und trage somit auch wesentlich zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gegend bei. Das Projekt setze sich aus unterschiedlichen Maßnahmen zusammen und es wurde ein Zuschuss von 543.483 Euro genehmigt.
Die Stadt Wangen im Allgäu plane laut Schweickert den Neubau eines Aussichtsturms auf dem Gelände der Landesgartenschau 2024. Die Aussichtsplattform mit Glasabschluss werde sich auf einer Höhe von 30 Metern befinden, einen weiten Rundumblick bieten und sich durch seine Konstruktion aus natürlichen Materialien in die natürliche Umgebung einfügen. Der Turm werde während der Landesgartenschau als Ziel- und Orientierungspunkt dienen, aber auch danach eine zusätzliche touristische Attraktion für Wangen darstellen. „Der Tourismus ist für Wangen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Stadt bietet mit seiner historischen Altstadt und seiner ausgeprägten Natur- und Kulturlandschaft einen großen Anreiz für Besucher. Um auch weiterhin touristisch attraktiv zu bleiben, ist es wichtig, sich stetig weiterzuentwickeln und in ‚Leuchtturmprojekte‘, wie den geplanten Aussichtsturm, zu investieren“, sagte Schweickert. Der Neubau des Aussichtsturms soll insgesamt rund 1,7 Millionen Euro kosten. Der beantragte Zuschuss in Höhe von 1.089.075 Euro wurde genehmigt.