Wirtschaftsausschuss stimmt Finanzhilfen von rund 10,1 Millionen Euro im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2023 zu

Stuttgart. Finanzhilfen des Landes in Höhe von insgesamt rund 10,1 Millionen Euro hat der Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in seiner Sitzung am Mittwoch, 26. April 2023, gewährt. Bezuschusst werden damit sechs Projekte in den Städten und Gemeinden Bodman-Ludwigshafen (1.370.509 Euro), Bad Herrenalb (2.500.000 Euro), Bad Mergentheim (2.500.000 Euro), Bad Rappenau (515.990 Euro), Meersburg (2.500.000 Euro) sowie im Landkreis Reutlingen (701.607 Euro). Die Mittel stammen aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm 2023. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, Dr. Erik Schweickert (FDP/DVP), mit.

Folgende konkrete Tourismusinfrastrukturprojekte sollen nach Angaben des Ausschussvorsitzenden durch das Programm gefördert werden: 

Standort Projekt Förderung

Gemeinde Bodman-Ludwigshafen

Baumaßnahmen an der 
Marienschlucht (3. Bauabschnitt)
1.370.509 Euro
Stadt
Bad Herrenalb
Revitalisierung der Siebentäler
Therme (2. Bauabschnitt)
2.500.000 Euro
Große Kreisstadt Bad Mergentheim
 
Sanierung und Modernisierung der Wandelhalle 2.500.000 Euro
Stadt Bad Rappenau Sanierung Wellenbecken im
Sole- und Saunabad RappSoDie 
515.990 Euro
Stadt Meersburg Modernisierung Therme Meersburg 2.500.000 Euro
Landkreis Reutlingen Wanderkonzeption Mittlere Alb 701.607 Euro


Nach einem Erdrutsch in der Marienschlucht im Jahr 2015 stellt die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen nach Angaben des Ausschussvorsitzenden die Begeh- und Erlebbarkeit eines der bedeutendsten Naturdenkmale Baden-Württembergs wieder her. Mit den nun bewilligten Fördermitteln aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm (TIP) 2023 sollen im kommenden Herbst die Elemente der begehbaren Steganlage im Bereich des Mondfelsens angebracht werden. Auch die beiden vorherigen Bauabschnitte seien jeweils mit TIP-Mitteln gefördert worden. „Es ist wichtig, dass ein für unser Land so bedeutendes Naturdenkmal wie die Marienschlucht wieder uneingeschränkt für Touristen zugänglich gemacht wird“, so Dr. Schweickert. 2022 habe Bodman-Ludwigshafen rund 121.000 Übernachtungen gezählt.    

In Bad Herrenalb steht laut Dr. Schweickert die Sanierung der Innenräume der Therme und der technischen Anlagen an, nachdem in einem ersten Schritt, ebenfalls mit Unterstützung von TIP-Mitteln, bereits die Gebäudehülle, Becken und Außenanlagen erneuert worden seien. „Die Stadt Bad Herrenalb verfügt mit der Siebentäler Therme über einen Leuchtturm in der Region, der das Gesundheitsprofil der Stadt unterstreicht und über die Grenzen der Region hinaus bekannt und für Touristen attraktiv macht“, so der Ausschussvorsitzende. 2022 habe Bad Herrenalb rund 299.000 Übernachtungen gezählt.    

Die Wandelhalle in Bad Mergentheim gilt nach Angaben des Ausschussvorsitzenden als europaweit einzigartiges Kulturdenkmal im Bauhausstil. Derzeit könne die Halle, in der die Heilquellen von Bad Mergentheim ausgeschenkt werden, nur im Frühling und Sommer von Gästen genutzt werden. Durch die denkmalgerechte Sanierung solle dies künftig ganzjährig möglich sein. 2022 habe Bad Mergentheim rund 508.000 Übernachtungen gezählt.    

In Bad Rappenau sei das zuletzt 1992 sanierte Sole-Wellenbecken im städtischen Freibad dringend zu überholen, so Dr. Schweickert. Die Fliesen des Beckenkörpers seien rissig, die Wellenmaschine in schlechtem Zustand. Das Wellenbecken sei ein bedeutendes Element im Sole- und Saunaparadies RappSoDi – und das Sole-Baden einer der Hauptgründe dafür, dass Urlaubs-, Gesundheits- und Reha-Gäste nach Bad Rappenau kommen. 2022 habe Bad Rappenau rund 318.000 Übernachtungen gezählt.    

Eine Modernisierung und konzeptionelle Neuausrichtung der 2003 eröffneten Therme am Bodenseeufer steht nach Angaben des Ausschussvorsitzenden in Meersburg an. Zur bestehenden Wasserfläche, die einen direkten Zugang zum Bodensee erhalten solle, werde ein hochwertiges „Textilwellness-Angebot“ mit Dampfbad, Textilsauna und Ruheräumen geschaffen. 2022 habe Meersburg rund 203.000 Übernachtungen gezählt.    

Im Landkreis Reutlingen soll nach Angaben von Dr. Schweickert der Wandertourismus in der Gebietskulisse Wanderkonzeption Mittlere Alb, Albtrauf und UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb durch eine verbesserte und teils neue Beschilderung des Grundwanderwegenetzes gestärkt werden. Auch kommunale Rundwege und vier Prädikatswanderwege der Wandermarke „hochgehberge“ sollen von der Maßnahme in Kooperation mit dem Landkreis Esslingen profitieren. 2022 hätten die am Projekt beteiligten Kommunen rund 511.000 Übernachtungen gezählt.