Wirtschaftsausschuss stimmt zu
Landeszuschuss in Höhe von 500.000 Euro für Leuchtturmprojekt in Geislingen-Türkheim Stuttgart. Das sogenannte „Leuchtturmprojekt Biomassevergasung“ in Geislingen-Türkheim wird mit Landesmitteln in Höhe von 500.000 Euro bezuschusst. Einer entsprechenden Finanzhilfe im Rahmen des Programms zur Förderung von Demonstrationsvorhaben der rationellen Energieverwendung und Nutzung erneuerbarer Energieträger hat der Wirtschaftsausschuss des Landtags nach Angaben seiner Vorsitzenden, der CDU-Abgeordneten Veronika Netzhammer, am Mittwoch, 19. November 2008, einmütig die erforderliche Zustimmung erteilt. „Ziele des Leuchtturmprojekts sind die Planung, der Bau und der Betrieb einer 10 Megawatt-Demonstrationsanlage, mit der sich biogene Reststoffe für die Strom- und Wärmeerzeugung hocheffizient nutzen lassen“ erläuterte Netzhammer. Dabei werde ein neu entwickeltes Verfahren angewandt, das sich durch einen hohen energetischen Nutzungsgrad und durch eine hohe Flexibilität bezüglich der verwerteten Biomassen auszeichne. In enger Verbindung von Ökologie und Technologie solle die Anlage im direkten Einzugsbereich des „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ errichtet werden. Neben dem „klassischen“ Bioenergieträger Holz kämen auch Landschaftspflegerückstände aus dem Biosphärengebiet zum Einsatz. Die Anlage könne neben Strom und Wärme auch ein erdgasähnliches Brenngas liefern, das ins Erdgasnetz eingespeist und dann andernorts energetisch genutzt werden könne. Pro Stunde könne die Anlage rund 2.000 kg Biomasse energetisch nutzen. Die Gesamtkosten für das Vorhaben der Firma Technologieplattform Bioenergie und Methan (TBM) GmbH & Co. KG bezifferte Netzhammer auf 17,3 Millionen Euro. Davon trage die TBM 12,3 Millionen Euro selbst, 4,5 Millionen Euro Zuschüsse zahle das Bundesumweltministerium und die Finanzhilfe des Landes umfasse 0,5 Millionen Euro. Es sei vorgesehen, noch im Jahr 2009 Aufträge an Anlagenhersteller zu vergeben. Errichtet werden solle die Anlage ab dem 1. Quartal 2010, Ende 2010 könne der Probebetrieb beginnen. „Dieses Unternehmen stellt einen wichtigen Meilenstein dar für die technische Realisierung der Vergasung von Biomasse“, betonte die Ausschussvorsitzende. Bei diesem bundesweiten Leuchtturmprojekt werde erstmals in Deutschland feste Biomasse als Energiequelle über die Vergasungsschiene in dieser Weise erschlossen. Hiervon werde die baden-württembergische Forschungslandschaft erheblich mit profitieren können. „Zugleich ist die Maßnahme in Geislingen-Türkheim ein wichtiges Signal für die Wirtschaft, dass das Land den praktischen Einstieg in diese wichtige Zukunftstechnologie fördert und unterstützt“, so Netzhammer. In das Programm sei auch eine wissenschaftliche Begleitforschung integriert.