Wissenschaftsausschuss informiert sich
Vorsitzender Kleinmann: Forschung darf Sparzwang nicht zum Opfer fallen Stuttgart. Als festen Bestandteil des Wissenschaftssystems in Deutschland und Motor für Innovationen der deutschen Wirtschaft hat der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses Dieter Kleinmann (FDP/DVP) am Montag, 16. November 2009, die Fraunhofer-Gesellschaft bezeichnet. Kleinmann bezog sich mit dieser Äußerung auf ein Informationsgespräch, das der Wissenschaftsausschuss vergangene Woche im Landtag mit Vertretern der fünf Institute am Fraunhofer Campus in Stuttgart-Vaihingen geführt hatte. „Forschung darf dem Sparzwang nicht zum Opfer fallen“, betonte der Ausschussvorsitzende. Nach Angaben Kleinmanns arbeiten unter dem Dach dieser Organisation für angewandte Forschung in Europa 60 Institute und 20 weitere Einrichtungen an 40 Standorten in Deutschland. Rund 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielten ein jährliches Forschungsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro. Entscheidend für das Selbstverständnis der Fraunhofer-Gesellschaft sei die Tatsache, dass von diesem Haushaltsvolumen über zwei Drittel aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprogrammen kämen. In Baden-Württemberg hat die Fraunhofer-Gesellschaft 14 Institute an den Standorten Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe. Zu den fünf Instituten am Fraunhofer Campus in Stuttgart-Vaihingen zählen die Institute für Bauphysik IBP, Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie das Fraunhofer Informationszentrum für Raum und Bau IRB. Diese hatten vergangene Woche die Mitglieder des Wissenschaftsausschusses im Landtag zu einem Informationsgespräch eingeladen. Die Vorstellung der einzelnen Institute wurde mit einer Gesamtdarstellung der Fraunhofer-Gesellschaft durch Professor Engelbert Westkämper, einer der Institutsleiter des Fraunhofer IPA, eröffnet. Westkämper ging auf die aktuelle Lage des Maschinenbaus im Land ein und forderte mehr Forschungsanstrengungen für die Branche. Nur durch Innovationen, so Westkämper, könne die Industrie in der Region Stuttgart ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit behalten. Kleinmann zufolge stellten in den anschließenden Präsentationen die Institute ihre Forschungsschwerpunkte vor und verwiesen auch auf die Notwendigkeit der weiteren finanziellen Unterstützung der angewandten Forschung in Baden-Württemberg. Das Treffen habe zu einem gefestigteren Verständnis zwischen den Mitgliedern des Landtags und den Fraunhofer-Instituten geführt, resümierte der Ausschussvorsitzende. In Zukunft solle der Dialog zwischen Forschung und Politik weiter verstärkt und ausgebaut werden.