Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg nimmt stark zu

Stuttgart. Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Baden-Württemberg hat von 210.837 im Jahr 1999 auf 246.038 in 2009 zugenommen. Das heißt, mittlerweile sind 2,3 Prozent der rund 10,7 Millionen Einwohner des Landes pflegebedürftig. Mit dieser Entwicklung hat sich der Sozialausschuss des Landtags anlässlich der Beratung eines einschlägigen Antrags der FDP/DVP-Fraktion auf seiner Sitzung am Donnerstag, 20. Oktober 2011, befasst. Wie die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Bärbl Mielich, mitteilte, ist der Anstieg der Pflegefälle vor allem durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung bedingt. Nach Angaben der Ausschussvorsitzenden werden knapp zwei Drittel der Pflegebedürftigen im Land zu Hause durch Angehörige oder von ambulanten Pflegediensten versorgt. Ein Drittel lebe in vollstationären Einrichtungen. Bei allen Gruppen hätten sich die Fallzahlen zwischen 1999 und 2009 erhöht. Eine Zunahme ist laut Mielich aber auch beim Pflegeangebot zu verzeichnen.
Wie die Ausschussvorsitzende weiter ausführte, wird das Land dem wachsenden Bedürfnis älterer Menschen entsprechen und vor allem wohnortnahe, dezentrale Strukturen fördern. Dies betreffe beispielsweise die so genannten niedrigschwelligen Betreuungsangebote wie Betreuungsgruppen und häusliche Besuchsdienste insbesondere für demenzkranke Pflegebedürftige. Daneben werde es eine finanzielle Unterstützung des Landes für Modellprojekte mit technischen Hilfsmitteln in der häuslichen Betreuung geben. Damit solle erreicht werden, dass ältere Menschen mit Unterstützung länger in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können. Diese Projekte sollten in zwei Jahren evaluiert werden mit dem Ziel, die Angebote bei Bedarf auszuweiten. „Die Förderschwerpunkte werden in Zukunft vor allem im Ausbau wohnortnaher, dezentraler Angebote bestehen“, erklärte Mielich abschließend.