(Franz) Josef Schmitt

Parlament

1921
Landtag der Republik Baden (Zentrumspartei, Landesliste)

1929
Landtag der Republik Baden (Zentrumspartei, Wahlkreis 22 Buchen-Tauberbischofsheim-Wertheim)

1932
Reichstag (Zentrumspartei, Wahlkreis 32 Baden)

Partei vor 1933 Deutsche Zentrumspartei

nach 1945 -
Geburt 02.04.1874, Lauda (Lauda-Königshofen)
Ehe Anna Augusta geb. Göhringer (1901)
Beruf Jurist, Beamter, Landesminister, Staatspräsident
Kinder 2
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 16.12.1939, Lauda (Lauda-Königshofen)

Verfolgung

11.03.1933
Schmitt ist Badischer Staatspräsident. Am 11. März 1933 wird er von Reichskommissar Robert Wagner seines Amtes enthoben und in diesem Zusammenhang - unter Missachtung seiner Abgeordnetenimmunität - vorübergehend in »Schutzhaft« genommen. (Angeblich waren seine letzten Worte, als er zum Verlassen seiner Diensträume gezwungen wurde: »Ich weiche nur der Gewalt!«) Nach seiner Haftentlassung versucht Schmitt vergeblich, seine Amtsenthebung rückgängig zu machen - sowohl durch Protest beim Reichspräsidenten als auch durch Anklageerhebung beim Staatsgerichtshof in Leipzig.

Biografie

Sohn eines Schmiedemeisters

1880
Volksschule in Lauda

1884
Gymnasium in Tauberbischofsheim

1892
Militärdienst beim 6. Badischen Infanterieregiment Nr. 114 in Konstanz, dort Ernennung zum Leutnant der Reserve

1894
Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin

Mitglied der studentischen Verbindung Teutonia Heidelberg

1896
Erstes juristisches Staatsexamen in Heidelberg

1897
Juristischer Vorbereitungsdienst in der Justizverwaltung des Großherzogtums Baden bei Bezirksämtern und Amtsgerichten in Neustadt im Schwarzwald, Waldshut und Wertheim

1899
Zweites juristisches Staatsexamen in Karlsruhe

1900
Amtsrichter in Boxberg

1901
Mitglied des badischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe

April 1901
Mit dem Titel »Assessor« Kollegialmitglied des katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe

1903
Beförderung zum Oberstiftungsrat

Promotion zum Dr. jur.

1914
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg als Reserveoffizier des Badischen Infanterieregiments Nr. 114, später als Hauptmann der Landwehr

1919
Geheimer Finanzrat beim katholischen Oberstiftungsrat in Karlsruhe

1924
Präsident des katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe

1925
Ministerialdirektor im badischen Ministerium des Kultus und Unterrichts

03.02.1927
Badischer Finanzminister

23.11.1928
Badischer Staatspräsident

26.06.1931
Badischer Kultusminister

18.09.1931
Badischer Justizminister und Staatspräsident

Rezeption

1912
Orden vom Zähringer Löwen 1. Klasse

Sächsischer Albrechts-Orden

1914
Eisernes Kreuz II. Klasse

1914
Orden vom Zähringer Löwen 1. Klasse mit Schwertern

1915
Eisernes Kreuz I. Klasse

Verdienstkreuz für Kriegshilfe

1933
Großkreuz des Ordens vom heiligen Gregorius

Namenspatron der Josef-Schmitt-Realschule in Lauda-Königshofen

Literatur

Michael-Josef Bartilla, Alexander Hollerbach: Josef Schmitt. Bausteine zur Würdigung seines Wirkens als badischer Jurist und Politiker, in: Freiburger Diözesan-Archiv, 97, 1977, S. 380-400.

Michael-Josef Bartilla: Der badische Staatsmann und Jurist Josef Schmitt. Ein Beitrag zur badischen Geschichte und zur Geschichte des Staatskirchenrechts in der Weimarer Republik, Frankfurt am Main 1980.

Schumacher 1991, S. 500.

Wilfried Bickel: Der bedeutendste Heimatsohn der Neuzeit. Dr. Josef Schmitt zum Gedächtnis, in: Die Brücke, 1, 1999, S. 4-6.

Weik 2003, S. 301.

Alexander Hollerbach: Josef Schmitt. Bausteine zur Würdigung seines Wirkens als badischer Jurist und Politiker, in: Katholizismus und Jurisprudenz, hrsg. von Alexander Hollerbach, Paderborn 2004, S. 163-182.

Leonhard Müller: Josef Schmitt, in: Blick in die Geschichte, 2008, 78, S. 1.

Michael Kitzing: Franz Josef Schmitt, in: Badische Biographien, 6, 2011, S. 346-350.