(Heinrich) Emil Kaim

Verfolgung
23.08.1944
Kaim wird am 23. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« verhaftet und im Amtsgerichtsgefängnis in Tübingen in »Schutzhaft« genommen. Vermutlich wegen seines hohen Alters wird er nach sieben Stunden aus der Haft entlassen.
Biografie
Sohn eines Lehrers
Volksschule
1889
Studium der katholischen Theologie an der Universität Tübingen
17.07.1894
Priesterweihe in Rottenburg
1894
Promotion zum Doktor der Theologie
1894
Vikar an der Eberhardskirche in Stuttgart
April 1896
Versetzung an das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Untermarchtal
Dezember 1896
Versetzung an das Marienhospital in Stuttgart
1900
Kaplan an der Sankt-Anna-Kirche in Ehingen bei Rottenburg
Juli 1908
Stadtpfarrer in Cannstatt
1917
Gründungsmitglied des Stuttgarter Caritasverbandes
September 1927
Domkapitular in Rottenburg
nach 1941
Kaim geht in den Ruhestand und zieht sich in das Kloster Untermarchtal zurück.
Rezeption
1946
Ernennung zum Päpstlichen Hausprälaten
Literatur
Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon, 2, Augsburg 1939, Sp. 1967.
Paul Kopf, Max Miller: Die Vertreibung von Bischof Joannes Baptista Sproll von Rottenburg 1938-1945, Mainz 1971, S. 70-71, 96, 102, 133-134.
Joachim Köhler (Hrsg.): Katholiken in Stuttgart und ihre Geschichte, Ostfildern 1990, S. 53, 69, 72.
Raberg 2001, S. 417.
Weik 2003, S. 314.
Immo Eberl: Familien und Personenstandsfälle in den Pfarreien Stadt Schelklingen (1602-1621, 1692-1875) und Kloster Urspring (1657-1832), Mannheim 2012, S. 221.
Dokumente

Brief von Emil Kaim
Am 24. August 1944 schilderte Kaim in einem Brief an das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg seine am Vortag erfolgte Verhaftung. Er berichtete, dass ihm kein Grund für die Verhaftung genannt wurde und auch keine Vernehmung stattfand. Wohl aufgrund seines Alters wurde er nach sieben Stunden aus der Haft entlassen.