Anton Bausch

Parlament

1929
Landtag der Republik Baden (Zentrumspartei, Wahlkreis 4 Säckingen-Waldshut)

Partei vor 1933 Deutsche Zentrumspartei

nach 1945 -
Geburt 09.01.1890, Bruggen (Bräunlingen)
Ehe Maria geb. Schmutz (1919)
Beruf Landwirt, Landesökonomierat
Kinder 2
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 17.08.1940, Bruchsal

Verfolgung

1933
Bausch wird 1933 dreimal kurzzeitig in »Schutzhaft« genommen - jeweils in Abständen von wenigen Wochen. Im Zuge der ersten Verhaftung wird eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

10.05.1933
Bausch ist Landesökonomierat in Waldshut. Gegen ihn wird am 10. Mai 1933 aus politischen Gründen ein Dienststrafverfahren wegen Untreue eingeleitet. Parallel zum Dienststrafverfahren wird ein strafgerichtliches Verfahren gegen Bausch eröffnet. Das strafgerichtliche Verfahren endet am 17. November 1933 mit einem Freispruch. Infolge des Dienststrafverfahrens wird Bausch jedoch im Januar 1935 als »zweiter Beamter« nach Durlach strafversetzt, sein Diensteinkommen wird für ein Jahr um ein Zehntel gemindert, und er muss die Kosten des Verfahrens tragen.

1937
Bausch wird 1937 als »zweiter Beamter« nach Bruchsal versetzt. Dort wird ein Verfahren mit dem Ziel der Versetzung in den Ruhestand eingeleitet, da »nach den Erhebungen der Kreisleitung und der Geheimen Staatspolizei der Verdacht besteht, dass der genannte Beamte nicht mehr die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für den nationalsozialistischen Staat eintreten wird«. Das Verfahren wird am 11. Oktober 1938 ergebnislos eingestellt - vermutlich aus Mangel an Beweisen.

05.07.1939
Bauschs Sohn Hans ist Mitglied im katholischen Jugendbund Neudeutschland und gehört nach dessen Verbot 1939 der katholischen Jugendgruppe Christopher an. Am 5. Juni 1939 durchsucht die Gestapo deshalb die Wohnung der Familie Bausch.

Biografie

1896
Volkschule in Villingen

Oberrealschule in Villingen mit Abschluss Abitur

1910
Lehre zum Landwirt, fortgeführt in den Semesterferien 1912-1916

1912
Studium der Agrarwissenschaften in Heidelberg

1913
Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim

Februar 1915
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, unter anderem in Frankreich

1919
Studienabschluss in Hohenheim als Diplomlandwirt

Oktober 1919
Eintritt in den Staatsdienst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter

Oktober 1920
Ernennung zum Landwirtschaftsinspektor in Waldshut

1922
Mitglied des Bürgerausschusses von Waldshut

Vorsitzender der Zentrumspartei Waldshut

Gründung einer Milchverwertungsgenossenschaft

Oktober 1927
Ernennung zum Landesökonomierat in Waldshut

Januar 1935
Zweiter Beamter in Durlach

1937
Zweiter Beamter in Bruchsal

Literatur

Otto B. Roegele: Gestapo gegen Schüler. Die Gruppe »Christopher« in Bruchsal, Konstanz 1994, S. 46.

Otto B. Roegele: Hans Bausch, in: Baden-Württembergische Biographien, 2, 1999, S. 26-30.

Weik 2003, S. 291.