Clara (Josephine) Zetkin (geb. Eißner)

Parlament

1919
Verfassunggebende Landesversammlung des freien Volksstaates Württemberg (USPD, Landesliste)

1920
Reichstag (KPD, Wahlkreis 33 Chemnitz-Zwickau, ab 1924 Wahlkreis 19 Hessen-Nassau, ab 1924 Reichswahlvorschlag, ab 1928 Wahlkreis 31 Württemberg)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

nach 1945 -
Geburt 05.07.1857, Wiederau (Königshain-Wiederau)
Ehe Georg Friedrich Zundel (1899)
Beruf Lehrerin, Parteifunktionärin, Frauenrechtlerin
Kinder 2
Konfession Konfessionslos
Verstorben 20.06.1933, Archangelskoje (Moskau)

Verfolgung

Anfang 1933
Um einer Verhaftung durch die NS-Behörden zu entgehen, flieht Zetkin Anfang 1933 in die Sowjetunion. Wenige Monate später, am 20. Juni 1933, stirbt sie im Alter von 75 Jahren in Archangelskoje bei Moskau.

Biografie

1873
Ausbildung zur Lehrerin in Leipzig

1878
Eintritt in die SPD

1878
Hauslehrerin in Wermsdorf (Sachsen)

1880
Hauslehrerin in Traunstein (Niederösterreich) und Zürich

1881
Aufgrund des »Sozialistengesetzes« (Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie) Emigration nach Zürich und Paris

1882
Angestellte der Zeitschrift »Der Sozialdemokrat« in Zürich

1882
Tätigkeiten als Haus- und Sprachlehrerin sowie als Übersetzerin in Paris, dort enge Beziehungen zur französischen Arbeiterbewegung

1889
Zetkins Lebensgefährte Ossip Zetkin stirbt an einer langjährigen Krankheit

Juli 1889
Referentin auf dem Gründungskongress der II. Internationalen in Paris

1891
Übersiedelung nach Sillenbuch (Stuttgart)

Januar 1892
Redakteurin der Frauenzeitschrift »Die Gleichheit« in Stuttgart

1895
Mitglied des zentralen SPD-Parteivorstands

1895
Mitglied der zentralen SPD-Kontrollkommission

1906
Mitglied des Zentralbildungsausschusses der SPD

1915
Mitarbeiterin der Zeitschrift »Die Internationale«

1916
Mitglied der »Spartakusgruppe«

April 1917
Mitglied der zentralen USPD-Kontrollkommission

Juni 1917
Redakteurin der Frauenbeilage der »Leipziger Volkszeitung«

1917
Austritt aus der SPD und Eintritt in die USPD

1919
Eintritt in die KPD

März 1919
Zeitweise Mitglied der KPD-Zentrale

Mai 1919
Redakteurin der KPD-Frauenzeitschrift »Die Kommunistin«

1921
Herausgeberin der KPD-Zeitschrift »Die Kommunistische Fraueninternationale«

1921
Mitglied des Exekutivkomitees und des Präsidiums der Kommunistischen Internationalen

1924
Leiterin des Frauensekretariats der Kommunistischen Internationalen

1924
Leiterin der Roten Hilfe Deutschlands

Juli 1925
Vorsitzende des Exekutivkomitees der Internationalen Roten Hilfe

ab 1925
Vorsitzende des Rote Frauen- und Mädchenbunds

1927
Mitglied des KPD-Zentralkomitees

ab 1927
Präsidentin der Sektion zum Studium der Theorie und Praxis der Internationalen Frauenbewegung an der Kommunistischen Akademie in Moskau

August 1932
Alterspräsidentin des Deutschen Reichstags

Rezeption

1927
Rotbannerorden

1932
Leninorden

Ehrung durch Abbildungen auf Briefmarken und Geldnoten der DDR

Namenspatronin zahlreicher Straßen, unter anderem in Berlin, Stuttgart, Tübingen, Erfurt, Gotha, Beelitz

Namenspatronin des Clara-Zetkin-Hauses in Stuttgart-Sillenbuch (Kulturstätte der Stuttgarter Arbeiterbewegung)

Namenspatronin der Oberschule Clara Zetkin in Freiberg

Namenspatronin des Fraktionssaals der Linksfraktion im Bundestag

2007
Namenspatronin des Clara-Zetkin-Preises der IG-Metall-Frauen in Heidenheim

2011
Namenspatronin des Clara-Zetkin-Frauenpreises der Partei Die Linke

Literatur

Luise Dornemann: Clara Zetkin. Leben und Wirken, Berlin 1957.

Schumacher 1991, S. 632-633.

Gilbert Badia: Clara Zetkin. Eine neue Biographie, Berlin 1994.

Schröder 1995, S. 816.

Hilde Schmölzer: Revolte der Frauen, Wien 1999, S. 278-285.

Julia Scialpi: Clara Zetkin, in: Baden-Württembergische Portraits. Frauengestalten aus fünf Jahrhunderten, hrsg. von Elisabeth Noelle-Neumann, Stuttgart 1999, S. 168-176.

Kurt Koszyk: Publizistik und politisches Engagement, Münster 1999, S. 242-249.

Maja Riepl-Schmidt: Clara Zetkin. »Rote Emanze« und Leitfigur, in: Lauter Frauen. Aufgespürt in Baden-Württemberg, hrsg. vom Südwestrundfunk, Stuttgart 2000, S. 184-187.

Raberg 2001, S. 1067-1068.

Tania Puschnerat: Clara Zetkin, Bürgerlichkeit und Marxismus, Essen 2003.

Maja Riepl-Schmidt: Clara Josephine Zetkin, in: Württembergische Biographien, 1, 2006, S. 309-311.

Frank Raberg: Clara Zetkin. Vor 75 Jahren gestorben, in: Momente, 2, 2008, S. 20.

Weber Herbst 2008, S. 1054.

Florence Hervé: Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist, Berlin 2011.

Elisabeth Klaus, Ulla Wischermann: Journalistinnen. Eine Geschichte in Biographien und Texten 1848-1990, Wien, Berlin, Münster 2013, S. 117-123.

Ines Mayer: Clara Zetkin, in: Menschen, die uns bewegten. 20 deutsche Biografien im 20. Jahrhundert, hrsg. von Ines Mayer und Reinhold Weber, Köln 2014, S. 52-59.

Gabriele Katz: Stuttgarts starke Frauen, Darmstadt 2015, S. 54-65.