Clara (Josephine) Zetkin (geb. Eißner)

Verfolgung
Anfang 1933
Um einer Verhaftung durch die NS-Behörden zu entgehen, flieht Zetkin Anfang 1933 in die Sowjetunion. Wenige Monate später, am 20. Juni 1933, stirbt sie im Alter von 75 Jahren in Archangelskoje bei Moskau.
Biografie
1873
Ausbildung zur Lehrerin in Leipzig
1878
Eintritt in die SPD
1878
Hauslehrerin in Wermsdorf (Sachsen)
1880
Hauslehrerin in Traunstein (Niederösterreich) und Zürich
1881
Aufgrund des »Sozialistengesetzes« (Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie) Emigration nach Zürich und Paris
1882
Angestellte der Zeitschrift »Der Sozialdemokrat« in Zürich
1882
Tätigkeiten als Haus- und Sprachlehrerin sowie als Übersetzerin in Paris, dort enge Beziehungen zur französischen Arbeiterbewegung
1889
Zetkins Lebensgefährte Ossip Zetkin stirbt an einer langjährigen Krankheit
Juli 1889
Referentin auf dem Gründungskongress der II. Internationalen in Paris
1891
Übersiedelung nach Sillenbuch (Stuttgart)
Januar 1892
Redakteurin der Frauenzeitschrift »Die Gleichheit« in Stuttgart
1895
Mitglied des zentralen SPD-Parteivorstands
1895
Mitglied der zentralen SPD-Kontrollkommission
1906
Mitglied des Zentralbildungsausschusses der SPD
1915
Mitarbeiterin der Zeitschrift »Die Internationale«
1916
Mitglied der »Spartakusgruppe«
April 1917
Mitglied der zentralen USPD-Kontrollkommission
Juni 1917
Redakteurin der Frauenbeilage der »Leipziger Volkszeitung«
1917
Austritt aus der SPD und Eintritt in die USPD
1919
Eintritt in die KPD
März 1919
Zeitweise Mitglied der KPD-Zentrale
Mai 1919
Redakteurin der KPD-Frauenzeitschrift »Die Kommunistin«
1921
Herausgeberin der KPD-Zeitschrift »Die Kommunistische Fraueninternationale«
1921
Mitglied des Exekutivkomitees und des Präsidiums der Kommunistischen Internationalen
1924
Leiterin des Frauensekretariats der Kommunistischen Internationalen
1924
Leiterin der Roten Hilfe Deutschlands
Juli 1925
Vorsitzende des Exekutivkomitees der Internationalen Roten Hilfe
ab 1925
Vorsitzende des Rote Frauen- und Mädchenbunds
1927
Mitglied des KPD-Zentralkomitees
ab 1927
Präsidentin der Sektion zum Studium der Theorie und Praxis der Internationalen Frauenbewegung an der Kommunistischen Akademie in Moskau
August 1932
Alterspräsidentin des Deutschen Reichstags
Rezeption
1927
Rotbannerorden
1932
Leninorden
Ehrung durch Abbildungen auf Briefmarken und Geldnoten der DDR
Namenspatronin zahlreicher Straßen, unter anderem in Berlin, Stuttgart, Tübingen, Erfurt, Gotha, Beelitz
Namenspatronin des Clara-Zetkin-Hauses in Stuttgart-Sillenbuch (Kulturstätte der Stuttgarter Arbeiterbewegung)
Namenspatronin der Oberschule Clara Zetkin in Freiberg
Namenspatronin des Fraktionssaals der Linksfraktion im Bundestag
2007
Namenspatronin des Clara-Zetkin-Preises der IG-Metall-Frauen in Heidenheim
2011
Namenspatronin des Clara-Zetkin-Frauenpreises der Partei Die Linke
Literatur
Luise Dornemann: Clara Zetkin. Leben und Wirken, Berlin 1957.
Schumacher 1991, S. 632-633.
Gilbert Badia: Clara Zetkin. Eine neue Biographie, Berlin 1994.
Schröder 1995, S. 816.
Hilde Schmölzer: Revolte der Frauen, Wien 1999, S. 278-285.
Julia Scialpi: Clara Zetkin, in: Baden-Württembergische Portraits. Frauengestalten aus fünf Jahrhunderten, hrsg. von Elisabeth Noelle-Neumann, Stuttgart 1999, S. 168-176.
Kurt Koszyk: Publizistik und politisches Engagement, Münster 1999, S. 242-249.
Maja Riepl-Schmidt: Clara Zetkin. »Rote Emanze« und Leitfigur, in: Lauter Frauen. Aufgespürt in Baden-Württemberg, hrsg. vom Südwestrundfunk, Stuttgart 2000, S. 184-187.
Raberg 2001, S. 1067-1068.
Tania Puschnerat: Clara Zetkin, Bürgerlichkeit und Marxismus, Essen 2003.
Maja Riepl-Schmidt: Clara Josephine Zetkin, in: Württembergische Biographien, 1, 2006, S. 309-311.
Frank Raberg: Clara Zetkin. Vor 75 Jahren gestorben, in: Momente, 2, 2008, S. 20.
Weber Herbst 2008, S. 1054.
Florence Hervé: Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist, Berlin 2011.
Elisabeth Klaus, Ulla Wischermann: Journalistinnen. Eine Geschichte in Biographien und Texten 1848-1990, Wien, Berlin, Münster 2013, S. 117-123.
Ines Mayer: Clara Zetkin, in: Menschen, die uns bewegten. 20 deutsche Biografien im 20. Jahrhundert, hrsg. von Ines Mayer und Reinhold Weber, Köln 2014, S. 52-59.
Gabriele Katz: Stuttgarts starke Frauen, Darmstadt 2015, S. 54-65.