Erich Leucht

Parlament

1950
Landtag Württemberg-Baden (KPD, Wahlkreis 16 Heilbronn)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

nach 1945 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Geburt 07.08.1902, Plauen
Ehe Lisette geb. Krause (1926)
Beruf Schlosser, Gewerkschaftsfunktionär
Kinder 1
Konfession Konfessionslos
Verstorben 17.01.1990, Heilbronn

Verfolgung

02.03.1933
Leucht wird am 2. März 1933 in Heilbronn zusammen mit anderen KPD-Mitgliedern in »Schutzhaft« genommen. Am 28. März 1933 wird er in das Konzentrationslager Heuberg verlegt. Ab Dezember 1933 befindet er sich im Konzentrationslager Oberer Kuhberg bei Ulm. Dort wird er am 31. März 1934 aus der Haft entlassen.

28.08.1934
Leucht wird am 28. August 1934 zusammen mit anderen Heilbronner KPD-Mitgliedern festgenommen. Die Verhafteten werden verdächtigt, zum Zwecke eines kommunistischen Anschlags Sprengstoff von der Baustelle des Heilbronner Neckarkanals entwendet zu haben. Leucht wird in Heilbronn und Rottenburg inhaftiert und im Juli 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 31. August 1936 wird er aus der Haft entlassen.

September 1939
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges werden in Heilbronn kriegskritische Flugblätter verteilt. In der Folge verhaften die NS-Behörden Mitglieder der Heilbronner KPD, darunter auch Leucht, der Anfang September 1939 in Heilbronn verhaftet und anschließend in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht wird. Dort wird er am 8. Juli 1940 aus der Haft entlassen.

Biografie

Tätigkeit als Schlosser

1920
Eintritt in den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV)

1924
Mitglied der SPD

ab 1930
Politischer Leiter der KPD in Heilbronn

1932
Eintritt in die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition (RGO)

1932
Mitglied des Gemeinderats in Heilbronn

ab 1934
Schlosser bei den Karosseriewerken Drauz in Heilbronn und bei den Karosseriewerken Weinsberg

1945
Erster Bevollmächtigter der IG-Metall-Verwaltungsstelle Heilbronn

1945
Erneut Mitglied des Gemeinderats in Heilbronn

Literatur

Albert Großhans: Das nationalsozialistische Regime und seine Auswirkungen auf Heilbronn, Heilbronn 1982, S. 20-21.

Markus Dieterich: Es kann uns den Kopf kosten. Antifaschismus und Widerstand in Heilbronn 1930–1939, Heilbronn 1992, S. 204.

Susanne Stickel-Pieper (Bearb.): Trau! Schau! Wem? Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Raum Heilbronn, Neckarsulm 1844–1949, Heilbronn 1994, S. 485-488.

Weik 2003, S. 92.