Ernst Haas

Parlament

1946
Beratende Landesversammlung Baden (SPD)

1947
Landtag Baden (SPD, Wahlkreis 10 Wolfach-Villingen)

1952
Verfassungsgebende Landesversammlung Baden-Württemberg (SPD, Landesliste)

1953
Landtag Baden-Württemberg (SPD, Landesliste, ab 1956 Wahlkreis Villingen)

Partei vor 1933 Deutsche Volkspartei (DVP)
Reichspartei des deutschen Mittelstands

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 04.11.1901, Oppenau
Ehe Maria geb. Hertenstein (1931)
Beruf Rechtsanwalt
Kinder 3
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 25.04.1979, Villingen-Schwenningen

Verfolgung

1935
Das Amtsgericht Donaueschingen verurteilt Haas 1935 zu einer Geldstrafe. Er hatte sich 1934 geweigert, bei einer nationalsozialistischen Veranstaltung in der Niederen Straße in Villingen die Hakenkreuzfahne zu grüßen, und war daraufhin angezeigt worden. In der Folge wird Haas' Rechtsanwaltskanzlei von Anhängern des Nationalsozialismus boykottiert.

September 1944
Als Offizier (Oberzahlmeister) der Wehrmacht wird Haas im September 1944 aus Nordfrankreich ins ostfranzösische Belfort versetzt. Dort dient er als Zahlmeister eines Wehrmachtsbattaillons. Im Bataillon kommt es - Haas zufolge - zu Plünderungen und Übergriffen auf die Zivilbevölkerung. Haas missbilligt diese Vorfälle und will sie als Offizier nicht dulden. Er flieht deshalb in die nahe gelegene Schweiz. Dort wird er vom 23. September 1944 bis zum 18. August 1945 von den Schweizer Behörden interniert.

Biografie

Sohn eines Uhrmachermeisters

1907
Volksschule in Oppenau

1911
Realschule in Oberkirch

1918
Oberrealschule in Offenburg

1920
Studium der Nationalökonomie und Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen, München und Heidelberg

Dezember 1923
Promotion an der Universität Heidelberg über das Thema: »Die Arbeitslosenunterstützung der Stadt Heidelberg und der Einfluss Mannheims auf den Heidelberger Arbeitsmarkt«

Frühjahr 1926
Erstes juristisches Staatsexamen

Referendar in Lörrach, Philippsburg, Offenburg und Villingen

1929
Zweites juristisches Staatsexamen

1929
Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Villingen

1929
Austritt aus der DVP und Eintritt in die Reichspartei des deutschen Mittelstands

ab 1929
Tätigkeit als Rechtsanwalt in Villingen

Januar 1941
Kriegsdienst in der Wehrmacht, unter anderem in Russland und Frankreich

ab 1946
Mitglied der Kreisversammlung und des Kreisausschusses von Villingen

Mitglied des Villinger Gemeinderats

1966
Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Villingen

Literatur

Rößler 1949, S. 119.

Röder 1980, S. 258.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ortsverein Villingen-Schwenningen: Die Chronik. 100 Jahre SPD in Villingen und Schwenningen, Villingen-Schwenningen 1990, S. 162-63.

Ekkehard Hausen, Hartmut Danneck: »Antifaschist, verzage nicht ...!«. Widerstand und Verfolgung in Schwenningen und Villingen 1933-1945, Villingen-Schwenningen 1990, S. 146.

Kühnle 2002, S. 71, 76, 89, 110, 117.

Weik 2003, S. 56.