Friedrich (Adolf) Katz

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Parlament

1946
Vorläufige Volksvertretung Württemberg-Baden (Vertreter der Oberbürgermeister)

Partei vor 1933 -
nach 1945 -
Geburt 27.02.1893, Markirch (Elsass)
Erste Ehe
Getrud geb. Pelkmann ()
Zweite Ehe
Johanna Josepha Maria geb. Rockstroh ()
Dritte Ehe
Ruth geb. Blos gesch. Schad ()
Beruf Bankkaufmann, Beamter, Bankdirektor
Kinder 3
Konfession Evangelisch
Verstorben 27.10.1956, Grötzingen (Karlsruhe)

Verfolgung

1937
Katz' Ehefrau Ruth Blos ist jüdischer Abstammung, weshalb Katz bei den NS-Behörden als »jüdisch versippt« gilt. Katz wird daher als Bankdirektor der Deutschen Bank in Pforzheim abgesetzt und zum Sachbearbeiter für Kreditangelegenheiten herabgestuft. Er darf aber formal weiterhin den Titel »Direktor« führen. Außerdem wird Katz 1937 aus der SA und dem Offizierskorps der Wehrmacht ausgeschlossen. (Katz war 1933 als Mitglied der Frontsoldatenorganisation Stahlhelm in die SA übernommen worden.)

Biografie

Sohn eines Fabrikdirektors

Realschule Markirch

Oberrealschule Colmar

1910
Banklehre bei der Banque de Mulhouse in Straßburg

1914
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg als Offizier bei einem Feldartillerie-Regiment

1918
Privatsekretär in der Eisen- und Metallgroßhandlung Netter in Ludwigshafen

1919
Beamter der Süddeutschen Diskontogesellschaft Karlsruhe

1921
Börsenvertreter der Diskontogesellschaft Berlin

1923
Prokurist der Diskontogesellschaft Frankfurt am Main

1923
Prokurist der Südddeutschen Diskontogesellschaft Karlsruhe

1924
Filialdirektor der Süddeutschen Diskontogesellschaft Gernsbach

1931
Direktor der Deutschen Bank Villingen

1933
Mitglied der Organisation Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Ortsgruppenleiter in Villingen, nach der Überführung des Stahlhelm in die SA Mitglied der SA ohne Rang

1935
Direktor der Deutschen Bank Pforzheim, ab 1937 Sachbearbeiter für Kreditangelegenheiten (formal weiterhin mit dem Titel »Direktor«)

1936
Mitglied des Offizierskorps

23.02.1945
Wohnungsbrand durch einen Bombenangriff auf Pforzheim, anschließend Übersiedelung nach Mönsheim

Juni 1945
Landrat des Landkreises Pforzheim

23.07.1945
Oberbürgermeister von Pforzheim

1948
Vorstandsmitglied der Badischen Bank Karlsruhe

1953
Ruhestand

Literatur

Konstantin Huber: Bezirksverwaltung im badisch-württembergischen Grenzraum. Vogteien, Ämter und Landkreise im Bereich Pforzheim. Ein Überblick, Pforzheim 1993, S. 52, 55.

Marianne Pross (Hrsg.): »Die Einschläge kommen näher ...«. Aus den Tagebüchern 1943-1945 von Friedrich Adolf Katz. 1945-1947 Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim, Pforzheim 1995.

Konstantin Huber: »Darauf war niemand gefaßt gewesen...«. Aus dem Tagebuch von Landrat Adolf Katz, in: Verfolgung, Widerstand, Zusammenbruch. Aspekte zur NS-Zeit in der Region Pforzheim, red. von Werner Burckhart, Pforzheim 1995, S. 233-247.

Angerbauer 1996, S. 339-340.

Weik 2003, S. 73.