Friedrich (August) Töpper

Verfolgung
1933
Töpper wird 1933 verhaftet und in Karlsruhe mehrere Wochen in »Schutzhaft« genommen.
23.06.1933
Töpper betreibt ein Tabakwarengeschäft in Karlsruhe und unterhält dort ab 1928 eine staatliche Lotterieeinnahmestelle. Am 23. Juni 1933 entziehen ihm die NS-Behörden aus politischen Gründen seine Lizenz als staatlicher Lotterieeinnehmer. Töpper legt gegen den Entzug Einspruch ein, dieser wird jedoch am 5. August 1933 durch das badische Finanz- und Wirtschaftsministerium bestätigt. Darüber hinaus wird Töppers Tabakwarengeschäft ab 1933 von NS-Sympathisanten boykottiert.
August 1944
Töpper wird im August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« verhaftet und vorübergehend in »Schutzhaft« genommen.
Biografie
ab 1898
Volks- und Realschule in Karlsruhe
Kaufmännische Lehre und Handelsschule
Tätigkeit als Buchhalter und Besuch der Handelshochschule in Karlsruhe
Einjähriger Militärdienst
Vertreter einer Papierwarenfabrik
1910
Eintritt in die SPD
1917
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg
1919
Übernahme des elterlichen Tabakwarengeschäfts, 1928 Stellung eines staatlichen Lotterieeinnehmers
1919
Stadtverordneter in Karlsruhe
1922
Stadtrat in Karlsruhe
Vorsitzender des Badischen Arbeiter-Sängerbunds
1926
Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Städtischen Sparkasse Karlsruhe
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Verlagsdruckerei Volksfreund
bis 1933
Landesvorsitzender des Verbandes der Zigarrenhändler
1933
Erfolglose Kandidatur für den Reichstag
03.05.1945
Mitglied der Industrie- und Handelskammer (IHK) Baden
13.08.1945
Kommissarischer Leiter der Badischen Kommunalen Landesbank
10.12.1945
Kommissarische ehrenamtliche Leitung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes
Gründungsmitglied der SPD Karlsruhe
1945
Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe
1945
Stadtrat in Karlsruhe, dort Vorsitzender der SPD-Fraktion
1947
Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe
1949
Vizepräsident des Landtags von Württemberg-Baden
Rezeption
Ehrensenator der Technischen Hochschule Karlsruhe
1952
Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1960
Namenspatron der Töpperstraße in Karlsruhe
Namenspatron eines Fahrgastschiffs im Karlsruher Rheinhafen
Literatur
Josef Werner: Karlsruhe 1945. Unter Hakenkreuz, Trikolore und Sternenbanner, Karlsruhe 1986, S. 149, 283-284.
Manfred Koch: Trümmerstadt - Residenz des Rechts - Zentrum der Technologieregion. Wechselvoller Weg in die Gegenwart, in: Karlsruhe. Die Stadtgeschichte, hrsg. von Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner, Karlsruhe 1998, S. 540-556.
Rita Butendeich, Manfred Koch: Friedrich Töpper. Landesvorsitzender der badischen Tabakhändler und Oberbürgermeister, in: Im Mittelpunkt der Mensch. Parlamentsreden Karlsruher SPD-Abgeordneter, hrsg. von Manfred Koch, Karlsruhe 2001, S. 131-137.
Weik 2003, S. 149.
Kühnel 2009, S. 23, 30, 39.
Michael Kitzing: Friedrich (Fritz) August Töpper, in: Baden-Württembergische Biographien, 5, 2013, S. 435-437.
Wolfgang von Hippel, Frank Engehausen: 200 Jahre IHK Karlsruhe, Ubstadt-Weiher, Heidelberg, Basel 2013, S. 256-260.