Friedrich (August) Töpper

Parlament

1946
Vorläufige Volksvertretung Württemberg-Baden (Vertreter der IHK)

1946
Verfassungsgebende Volksversammlung Württemberg-Baden (SPD, Wahlkreis 8 Bruchsal)

1946
Landtag Württemberg-Baden (SPD, Wahlkreis 8 Bruchsal)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 02.12.1891, Karlsruhe
Ehe Olga geb. Pfeiffer (1919)
Beruf Kaufmann, Verbandspräsident, Bürgermeister
Kinder 2
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 29.06.1953, Karlsruhe

Verfolgung

1933
Töpper wird 1933 verhaftet und in Karlsruhe mehrere Wochen in »Schutzhaft« genommen.

23.06.1933
Töpper betreibt ein Tabakwarengeschäft in Karlsruhe und unterhält dort ab 1928 eine staatliche Lotterieeinnahmestelle. Am 23. Juni 1933 entziehen ihm die NS-Behörden aus politischen Gründen seine Lizenz als staatlicher Lotterieeinnehmer. Töpper legt gegen den Entzug Einspruch ein, dieser wird jedoch am 5. August 1933 durch das badische Finanz- und Wirtschaftsministerium bestätigt. Darüber hinaus wird Töppers Tabakwarengeschäft ab 1933 von NS-Sympathisanten boykottiert.

August 1944
Töpper wird im August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« verhaftet und vorübergehend in »Schutzhaft« genommen.

Biografie

ab 1898
Volks- und Realschule in Karlsruhe

Kaufmännische Lehre und Handelsschule

Tätigkeit als Buchhalter und Besuch der Handelshochschule in Karlsruhe

Einjähriger Militärdienst

Vertreter einer Papierwarenfabrik

1910
Eintritt in die SPD

1917
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg

1919
Übernahme des elterlichen Tabakwarengeschäfts, 1928 Stellung eines staatlichen Lotterieeinnehmers

1919
Stadtverordneter in Karlsruhe

1922
Stadtrat in Karlsruhe

Vorsitzender des Badischen Arbeiter-Sängerbunds

1926
Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Städtischen Sparkasse Karlsruhe

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Verlagsdruckerei Volksfreund

bis 1933
Landesvorsitzender des Verbandes der Zigarrenhändler

1933
Erfolglose Kandidatur für den Reichstag

03.05.1945
Mitglied der Industrie- und Handelskammer (IHK) Baden

13.08.1945
Kommissarischer Leiter der Badischen Kommunalen Landesbank

10.12.1945
Kommissarische ehrenamtliche Leitung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes

Gründungsmitglied der SPD Karlsruhe

1945
Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe

1945
Stadtrat in Karlsruhe, dort Vorsitzender der SPD-Fraktion

1947
Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe

1949
Vizepräsident des Landtags von Württemberg-Baden

Rezeption

Ehrensenator der Technischen Hochschule Karlsruhe

1952
Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

1960
Namenspatron der Töpperstraße in Karlsruhe

Namenspatron eines Fahrgastschiffs im Karlsruher Rheinhafen

Literatur

Josef Werner: Karlsruhe 1945. Unter Hakenkreuz, Trikolore und Sternenbanner, Karlsruhe 1986, S. 149, 283-284.

Manfred Koch: Trümmerstadt - Residenz des Rechts - Zentrum der Technologieregion. Wechselvoller Weg in die Gegenwart, in: Karlsruhe. Die Stadtgeschichte, hrsg. von Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner, Karlsruhe 1998, S. 540-556.

Rita Butendeich, Manfred Koch: Friedrich Töpper. Landesvorsitzender der badischen Tabakhändler und Oberbürgermeister, in: Im Mittelpunkt der Mensch. Parlamentsreden Karlsruher SPD-Abgeordneter, hrsg. von Manfred Koch, Karlsruhe 2001, S. 131-137.

Weik 2003, S. 149.

Kühnel 2009, S. 23, 30, 39.

Michael Kitzing: Friedrich (Fritz) August Töpper, in: Baden-Württembergische Biographien, 5, 2013, S. 435-437.

Wolfgang von Hippel, Frank Engehausen: 200 Jahre IHK Karlsruhe, Ubstadt-Weiher, Heidelberg, Basel 2013, S. 256-260.

Dokumente

Schreiben des badischen Finanz- und Wirtschaftsministers

Der badische Finanz- und Wirtschaftsminister wies am 5. August 1933 Töppers Einspruch gegen den Entzug seiner Lizenz für eine Lotterieeinnahmestelle zurück.