Fritz (Theodor Karl) Salm

Verfolgung
15.02.1935
Salm wird am 15. Februar 1935 verhaftet und im Gerichtsgefängnis Mannheim in Untersuchungshaft genommen. Vorgeworfen wird ihm illegale Tätigkeit für den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD). Am 31. August 1935 wird Salm in das Gefängnis in Karlsruhe überstellt. Ab dem 6. September 1935 befindet er sich im Gefängnis in Mannheim. Das Oberlandesgericht Karlsruhe verurteilt Salm am 6. September 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren und sechs Monaten Haft (unter Anrechnung der bereits verbüßten sechs Monate Untersuchungshaft). Am 8. Mai 1936 wird Salm ins Gefängnis in Ulm überstellt. Dort unternimmt er einen Fluchtversuch und kommt anschließend in Einzelhaft, in der er Tüten kleben und Näharbeiten verrichten muss. Am 9. Juni 1938 wird Salm in Ulm aus der Haft entlassen.
Biografie
1920
Volksschule
1928
Lehre als Maschinenschlosser in Mannheim beim Elektrotechnik-Unternehmen Brown, Boveri & Cie. (BBC)
1929
Aus Protest gegen die Haltung des SPD-Reichskanzlers Hermann Müller, der dem Bau von Panzerkreuzern für die Reichsmarine zugestimmt hat, tritt Salm in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein.
Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend
1931
Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV), Engagement in dessen örtlicher Jugendgruppe
Zeitweise arbeitslos
1938
Tätigkeit als Maschinenschlosser bei der Firma Heinrich Lanz AG (Landmaschinenhersteller) in Mannheim
Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg in der Wehrmacht, aus gesundheitlichen Gründen im Herbst 1941 entlassen
Erneute Tätigkeit als Maschinenschlosser bei der Firma Heinrich Lanz AG in Mannheim
Frühjahr 1942
Erneuter Kriegsdienst in der Wehrmacht, eingesetzt als Dolmetscher in Frankreich
1945
Vier Wochen in amerikanischer Kriegsgefangenschaft
1945
Rückkehr nach Mannheim
Engagement in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)
Angestellter Parteisekretär der KPD
nach 1956
Tätigkeit als freiberuflicher Journalist und Lektor
Rezeption
2017
Namenspatron der Fritz-Salm-Straße in Mannheim
Literatur
Fritz Salm: Im Schatten des Henkers. Vom Arbeiterwiderstand in Mannheim gegen faschistische Diktatur und Krieg, Frankfurt am Main 1973.
Erich Matthias, Hermann Weber: Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim, Mannheim 1984, S. 320-322.
Christian Peters: »Glücklicherweise bilden wir eine Ausnahme«. Mannheim in den fünfziger Jahren, Stuttgart 2002, S. 41, 181.
Weik 2003, S. 126.
Kühnel 2009, S. 25.