Fritz (Theodor Karl) Salm

Parlament

1948
Landtag Württemberg-Baden (KPD, Wahlkreis 3 Mannheim)

Partei vor 1933 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

nach 1945 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
Geburt 21.08.1913, Mannheim
Ehe Elfriede geb. Schneider (1960)
Beruf Schlosser, Parteifunktionär
Kinder 1
Konfession Konfessionslos
Verstorben 03.06.1985, Mannheim

Verfolgung

15.02.1935
Salm wird am 15. Februar 1935 verhaftet und im Gerichtsgefängnis Mannheim in Untersuchungshaft genommen. Vorgeworfen wird ihm illegale Tätigkeit für den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD). Am 31. August 1935 wird Salm in das Gefängnis in Karlsruhe überstellt. Ab dem 6. September 1935 befindet er sich im Gefängnis in Mannheim. Das Oberlandesgericht Karlsruhe verurteilt Salm am 6. September 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren und sechs Monaten Haft (unter Anrechnung der bereits verbüßten sechs Monate Untersuchungshaft). Am 8. Mai 1936 wird Salm ins Gefängnis in Ulm überstellt. Dort unternimmt er einen Fluchtversuch und kommt anschließend in Einzelhaft, in der er Tüten kleben und Näharbeiten verrichten muss. Am 9. Juni 1938 wird Salm in Ulm aus der Haft entlassen.

Biografie

1920
Volksschule

1928
Lehre als Maschinenschlosser in Mannheim beim Elektrotechnik-Unternehmen Brown, Boveri & Cie. (BBC)

1929
Aus Protest gegen die Haltung des SPD-Reichskanzlers Hermann Müller, der dem Bau von Panzerkreuzern für die Reichsmarine zugestimmt hat, tritt Salm in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein.

Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend

1931
Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV), Engagement in dessen örtlicher Jugendgruppe

Zeitweise arbeitslos

1938
Tätigkeit als Maschinenschlosser bei der Firma Heinrich Lanz AG (Landmaschinenhersteller) in Mannheim

Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg in der Wehrmacht, aus gesundheitlichen Gründen im Herbst 1941 entlassen

Erneute Tätigkeit als Maschinenschlosser bei der Firma Heinrich Lanz AG in Mannheim

Frühjahr 1942
Erneuter Kriegsdienst in der Wehrmacht, eingesetzt als Dolmetscher in Frankreich

1945
Vier Wochen in amerikanischer Kriegsgefangenschaft

1945
Rückkehr nach Mannheim

Engagement in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)

Angestellter Parteisekretär der KPD

nach 1956
Tätigkeit als freiberuflicher Journalist und Lektor

Rezeption

2017
Namenspatron der Fritz-Salm-Straße in Mannheim

Literatur

Fritz Salm: Im Schatten des Henkers. Vom Arbeiterwiderstand in Mannheim gegen faschistische Diktatur und Krieg, Frankfurt am Main 1973.

Erich Matthias, Hermann Weber: Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim, Mannheim 1984, S. 320-322.

Christian Peters: »Glücklicherweise bilden wir eine Ausnahme«. Mannheim in den fünfziger Jahren, Stuttgart 2002, S. 41, 181.

Weik 2003, S. 126.

Kühnel 2009, S. 25.

Dokumente

Entlassungsbescheinigung des Gefängnisses Ulm

Salm wurde am 6. September 1938 - nach fast dreieinhalb Jahren Haft - aus der Strafhaft des Gefängnisses Ulm entlassen.