Hans Ziegler

Parlament

1919
Verfassunggebende Landesversammlung des freien Volksstaates Württemberg (USPD, Landesliste)

1920
Landtag des freien Volksstaates Württemberg (USPD, ab 1922 SPD, Landesliste)

1930
Reichstag (SPD, ab 1931 SAP, Wahlkreis 7 Breslau)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
Sozialistische Arbeiterpartei (SAP)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 09.03.1877, Henfenfeld
Erste Ehe
Anna geb. Strauß (1913)
Zweite Ehe
Helene geb. Kiefer ()
Beruf Eisendreher, Gewerkschaftsfunktionär, Bürgermeister
Kinder 1
Konfession Konfessionslos
Verstorben 19.03.1957, Nürnberg

Verfolgung

1933
Ziegler ist Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Breslau. 1933 wird er im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die NS-Behörden entlassen.

02.05.1933
Ziegler wird am 2. Mai 1933 verhaftet und im Polizeigefängnis Breslau in »Schutzhaft« genommen. Nach etwa drei Wochen gelingt es Zieglers Ehefrau Helene (vermutlich durch Bestechung eines SS-Manns) die NS-Behörden dazu zu bewegen, ihrem Mann einen dreitägigen Hafturlaub zu gewähren. Ziegler nutzt den Hafturlaub, um am 27. Mai 1933 unterzutauchen und sich nach Süddeutschland abzusetzen.

Biografie

Volksschule in Hersbruck

Lehre als Eisendreher in Nürnberg

Eisendreher in Nürnberg, Essen und Frankfurt am Main

ab 1904
Vorstandsmitglied der Bezirksorganisation und der Filiale des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Frankfurt am Main

ab 1906
Angestellter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Bremerhaven

1910
Stadtverordneter in Lehe

1911
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV)

1913
Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Heilbronn

1915
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg

1917
Übertritt von der SPD zur USPD

November 1918
Mitglied des Arbeiterrats Groß-Stuttgart

07.11.1918
Im Zuge der »Novemberrevolution« (Endphase des Ersten Weltkriegs) auf Anweisung des württembergischen Staatsministers in Ulm verhaftet und in Tübingen festgesetzt

Dezember 1918
Als württembergischer Delegierter Teilnahme am ersten Reichsrätekongress in Berlin

1922
Rückkehr zur SPD

1922
Revisor des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Stuttgart

1925
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Breslau

1927
Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Breslau

1928
Stadtrat in Breslau

1931
Eintritt in die SAP

nach Oktober 1933
Aushilfsbuchhalter in Hersbruck

Juli 1945
Bürgermeister von Nürnberg, ab Dezember 1945 Oberbürgermeister, zunächst von der amerikanischen Militärregierung ernannt, ab 1946 gewählt

1946
Mitglied der Bayerischen Verfassungsgebenden Landesversammlung

ab Juli 1949
Vorsitzender der Aktion Frieden und Völkerverständigung

August 1949
Ausschluss aus der SPD (Ziegler war einer Einladung zu einem Friedenskongress in Moskau gefolgt. Dies wurde von der SPD als »parteischädigendes Verhalten« aufgefasst.)

Literatur

Eberhard Kolb, Klaus Schönhoven (Bearb.): Regionale und lokale Räteorganisationen in Württemberg 1918/19, Düsseldorf 1976, S. 277-278.

Karl Bosl: Bosls bayerische Biographie, Regensburg 1983, S. 875.

Schumacher, S. 1991, S. 633.

Schumacher 1991, S. 570.

Schröder 1995, S. 816-817.

Mittag 1997, S. 189.

Sabine Roß (Bearb.): Biographisches Handbuch der Reichsrätekongresse 1918/19, Düsseldorf 2000, S. 250.

Clemens Wachter: Hans Ziegler, in: Stadtlexikon Nürnberg, hrsg. von Michael Diefenbacher, Ruth Bach-Damaskinos, Nürnberg 2000, S. 1213.

Raberg 2001, S. 1070-1071.

Weik 2003, S. 323