Hans Ziegler

Verfolgung
1933
Ziegler ist Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Breslau. 1933 wird er im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die NS-Behörden entlassen.
02.05.1933
Ziegler wird am 2. Mai 1933 verhaftet und im Polizeigefängnis Breslau in »Schutzhaft« genommen. Nach etwa drei Wochen gelingt es Zieglers Ehefrau Helene (vermutlich durch Bestechung eines SS-Manns) die NS-Behörden dazu zu bewegen, ihrem Mann einen dreitägigen Hafturlaub zu gewähren. Ziegler nutzt den Hafturlaub, um am 27. Mai 1933 unterzutauchen und sich nach Süddeutschland abzusetzen.
Biografie
Volksschule in Hersbruck
Lehre als Eisendreher in Nürnberg
Eisendreher in Nürnberg, Essen und Frankfurt am Main
ab 1904
Vorstandsmitglied der Bezirksorganisation und der Filiale des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Frankfurt am Main
ab 1906
Angestellter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Bremerhaven
1910
Stadtverordneter in Lehe
1911
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV)
1913
Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Heilbronn
1915
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg
1917
Übertritt von der SPD zur USPD
November 1918
Mitglied des Arbeiterrats Groß-Stuttgart
07.11.1918
Im Zuge der »Novemberrevolution« (Endphase des Ersten Weltkriegs) auf Anweisung des württembergischen Staatsministers in Ulm verhaftet und in Tübingen festgesetzt
Dezember 1918
Als württembergischer Delegierter Teilnahme am ersten Reichsrätekongress in Berlin
1922
Rückkehr zur SPD
1922
Revisor des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Stuttgart
1925
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Breslau
1927
Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Breslau
1928
Stadtrat in Breslau
1931
Eintritt in die SAP
nach Oktober 1933
Aushilfsbuchhalter in Hersbruck
Juli 1945
Bürgermeister von Nürnberg, ab Dezember 1945 Oberbürgermeister, zunächst von der amerikanischen Militärregierung ernannt, ab 1946 gewählt
1946
Mitglied der Bayerischen Verfassungsgebenden Landesversammlung
ab Juli 1949
Vorsitzender der Aktion Frieden und Völkerverständigung
August 1949
Ausschluss aus der SPD (Ziegler war einer Einladung zu einem Friedenskongress in Moskau gefolgt. Dies wurde von der SPD als »parteischädigendes Verhalten« aufgefasst.)
Literatur
Eberhard Kolb, Klaus Schönhoven (Bearb.): Regionale und lokale Räteorganisationen in Württemberg 1918/19, Düsseldorf 1976, S. 277-278.
Karl Bosl: Bosls bayerische Biographie, Regensburg 1983, S. 875.
Schumacher, S. 1991, S. 633.
Schumacher 1991, S. 570.
Schröder 1995, S. 816-817.
Mittag 1997, S. 189.
Sabine Roß (Bearb.): Biographisches Handbuch der Reichsrätekongresse 1918/19, Düsseldorf 2000, S. 250.
Clemens Wachter: Hans Ziegler, in: Stadtlexikon Nürnberg, hrsg. von Michael Diefenbacher, Ruth Bach-Damaskinos, Nürnberg 2000, S. 1213.
Raberg 2001, S. 1070-1071.
Weik 2003, S. 323