Katharina Seifried (geb. Letsch)

Parlament

1946
Beratende Landesversammlung Baden (KPD)

1947
Landtag Baden (KPD, Landesliste)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

nach 1945 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
Geburt 29.05.1904, Frankfurt am Main
Erste Ehe
Günther Thomas (1928)
Zweite Ehe
Karl Seifried (1939)
Beruf Parteifunktionärin
Kinder Kinderlos
Konfession Konfessionslos
Verstorben 16.03.1991, Freiburg im Breisgau

Verfolgung

März 1933
Um einer Verhaftung durch die NS-Behörden zu entgehen, taucht Seifried im März 1933 unter. Ihre Wohnung in Halberstadt wird in dieser Zeit von der SA durchsucht und teilweise geplündert. Ihren Lebensunterhalt verdient sich Seifried durch Hausierhandel.

13.10.1933
Seifried wird am 13. Oktober 1933 auf der Petersstraße in Leipzig von einem Zivilbeamten verhaftet und im Gefängnis in Leipzig in »Schutzhaft« genommen. Am 27. Oktober 1933 wird sie - über Chemnitz und Dresden - in das Konzentrationslager Hohnstein überstellt. Während ihrer Haft in Hohnstein wird Seifried schwer misshandelt. Am 20. März 1934 wird sie in ein Gefängnis in Leipzig gebracht. Dort wird Seifried am 14. April 1934 aus der Haft entlassen.

Juli 1934
Seifried wird im Juli 1934 in ihrer Wohnung verhaftet und für rund 14 Tage in einem Gefängnis in Leipzig inhaftiert. Der Grund für die erneute Verhaftung ist, dass bei einem anderen Kommunisten ein Exemplar des Buchs »SA erobert Berlin« gefunden wurde, das Seifried gehört und von ihr mit Randbemerkungen versehen worden war. Als sich herausstellt, dass Seifried das Buch bereits vor ihrer ersten Festnahme verliehen hat, wird sie von den NS-Behörden aus der Haft entlassen.

nach Juli 1934
Um einer erneuten Verhaftung zu entgehen, wechselt Seifried häufig ihre Wohnung bzw. ihren Wohnort. Von 1935 bis zum November 1940 lebte sie in München. Anschließend geht sie mit hrem Ehemann Karl Seifried nach Lindau.

Biografie

Volksschule in Frankfurt am Main

Mai 1928
Eintritt in die SPD

Dezember 1931
Eintritt in die KPD

Mitglied der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) und der Roten Hilfe

1932
Im Zusammenhang mit der »Panzerkreuzer-Debatte« (1928 geführte Auseinandersetzung um das Vorhaben der Reichsregierung, die Reichsmarine mit neuen Kriegsschiffen aufzurüsten) wird Seifried vom Amtsgericht Halberstadt in zwei Verhandlungen verurteilt: Am 23. August 1932 erhält sie wegen politischen Aufruhrs und Zusammenrottung acht Monate Gefängnis und am 3. Oktober 1932 wegen übler Nachrede drei Monate Gefängnis. Die beiden Haftstrafen werden Seifried durch das Amnestiegesetz vom 20. Dezember 1932 erlassen.

1932
KPD-Bezirksrednerin in Magdeburg und Halberstadt

1935
Übersiedelung nach München

1940
Übersiedelung nach Lindau

1946
Seifrieds Ehemann Karl Seifried befindet sich in Kriegsgefangenschaft. Er wird an der Küste des Ärmelkanals zur Räumung von Minen eingesetzt, wo er tödlich verunglückt.

Tätigkeit als Mitglied und Sekretärin der badischen Landesleitung der KPD

Mitte April 1946
Übersiedelung nach Freiburg

Mitglied des Freiburger Stadtrates und Kreisrates

nach 1956
Nach dem Verbot der KPD Engagement in außerparlamentarischen Organisationen

1968
Eintritt in die Deutsche Kommunistische Partei (DKP)

Literatur

Rößler 1949, S. 145.

Hans Schadek (Hrsg.): Badens Mitgift. 50 Jahre Baden-Württemberg, Freiburg im Breisgau 2002, S. 38.

Weik 2003, S. 140.

Hochreuther 2012, S. 122-123.