Martin Jost

Verfolgung
11.03.1933
Jost wird am 11. März 1933 in »Schutzhaft« genommen und in Heidelberg inhaftiert. Am 18. März 1933 wird er aus der Haft entlassen.
05.03.1933
Jost betreibt in Eberbach das Gasthaus »Zum Stern«, das als Treffpunkt des SPD-Ortsvereins dient. Am 5. März 1933 wird das Gasthaus durch die Polizei und die SA vorübergehend geschlossen. Nach der Wiedereröffnung wird das Gasthaus regelmäßig von der SA kontrolliert und von Anhängern des Nationalsozialismus boykottiert. Frühere Gäste meiden das Gasthaus, da sie befürchten, als Gegner des NS-Regimes zu gelten, wenn sie dort weiterhin verkehren. Nach eigenen Angaben gerät Jost dadurch in finanzielle Schwierigkeiten, sodass sein Gasthaus 1937 zwangsversteigert werden muss. Jost lebt fortan von der Fürsorge und der Unterstützung seiner Söhne.
22.08.1944
Jost wird am 22. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in »Schutzhaft« genommen und in Heidelberg inhaftiert. Am 27. August 1944 wird er aus der Haft entlassen.
Biografie
Volksschule
1896
Lehre als Bierbrauer in Mosbach
1898
Eintritt in die SPD
nach 1900
Brauer in Eberbach
1901
Militärdienst in Karlsruhe
1918
Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates
1918
Stadtrat in Eberbach
ab 1919
Inhaber des Gasthauses »Zum Stolzeneck« in Eberbach
1922
Vorsitzender des Bürgerausschusses in Eberbach
1927
Erwerb des Gasthauses »Zum Stern« in Eberbach
nach 1945
Vorsitzender der SPD in Eberbach und Mitglied des Stadtrates in Eberbach
Literatur
Schumacher 1995, S. 75.
Schröder 1995, S. 532.
Weik 2003, S. 297.