Martin Jost

Parlament

1919
Verfassunggebende Landesversammlung der Republik Baden (SPD, Wahlkreis 4 Mannheim)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 27.05.1882, Mosbach
Erste Ehe
Susanna geb. Kappes ()
Zweite Ehe
Therese geb. Betz ()
Beruf Brauer, Gastwirt
Kinder 7
Konfession Evangelisch
Verstorben 03.10.1955, Eberbach

Verfolgung

11.03.1933
Jost wird am 11. März 1933 in »Schutzhaft« genommen und in Heidelberg inhaftiert. Am 18. März 1933 wird er aus der Haft entlassen.

05.03.1933
Jost betreibt in Eberbach das Gasthaus »Zum Stern«, das als Treffpunkt des SPD-Ortsvereins dient. Am 5. März 1933 wird das Gasthaus durch die Polizei und die SA vorübergehend geschlossen. Nach der Wiedereröffnung wird das Gasthaus regelmäßig von der SA kontrolliert und von Anhängern des Nationalsozialismus boykottiert. Frühere Gäste meiden das Gasthaus, da sie befürchten, als Gegner des NS-Regimes zu gelten, wenn sie dort weiterhin verkehren. Nach eigenen Angaben gerät Jost dadurch in finanzielle Schwierigkeiten, sodass sein Gasthaus 1937 zwangsversteigert werden muss. Jost lebt fortan von der Fürsorge und der Unterstützung seiner Söhne.

22.08.1944
Jost wird am 22. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in »Schutzhaft« genommen und in Heidelberg inhaftiert. Am 27. August 1944 wird er aus der Haft entlassen.

Biografie

Volksschule

1896
Lehre als Bierbrauer in Mosbach

1898
Eintritt in die SPD

nach 1900
Brauer in Eberbach

1901
Militärdienst in Karlsruhe

1918
Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates

1918
Stadtrat in Eberbach

ab 1919
Inhaber des Gasthauses »Zum Stolzeneck« in Eberbach

1922
Vorsitzender des Bürgerausschusses in Eberbach

1927
Erwerb des Gasthauses »Zum Stern« in Eberbach

nach 1945
Vorsitzender der SPD in Eberbach und Mitglied des Stadtrates in Eberbach

Literatur

Schumacher 1995, S. 75.

Schröder 1995, S. 532.

Weik 2003, S. 297.

Dokumente

Antrag auf Wiedergutmachung

Als politisch Verfolgter stellte Jost am 30. Dezember 1948 einen Antrag auf Wiedergutmachung. Darin nannt er seine Haftzeit und schilderte seine wirtschaftliche Verfolgung.