Oskar Wacker

Verfolgung
1932
Wacker gerät wegen seines Engagements für die Zentrumspartei und den Windthorstbund vor 1933 in Konflikt mit Anhängern des Nationalsozialismus. 1932 hängen Mitglieder der NSDAP an seinen Bahnhofsschalter ein Schild auf mit der Aufschrift »Hier bedient ein Ultramontaner«.
Mai 1933
Wacker ist Angestellter der Reichsbahn (Hilfsbetriebsassistent am Fahrkarten-, Gepäck- und Expressgutschalter) am Hauptbahnhof Heidelberg. Wacker wird im Mai und Juni 1933 mehrfach von Vorgesetzten der Reichsbahn zu früheren kritischen Äußerungen über die NSDAP befragt. Am 19. September 1933 wird er schließlich von der Reichsbahndirektion Karlsruhe aus politischen Gründen entlassen.
07.06.1933
SA-Mitglieder durchsuchen am 7. Juni 1933 Wackers Wohnung, schlagen seine schwangere Ehefrau und beschädigen seine Wohnungseinrichtung.
1933
Nach seiner Entlassung als Angestellter der Reichsbahn weigert sich das Arbeitsamt Heidelberg, den arbeitslosen Wacker zu vermitteln. Wacker geht deshalb nach Berolzheim und führt dort den elterlichen Bauernhof.
Biografie
Sohn eines Landwirts in Berolzheim
Lendersche Lehranstalt in Sasbach
ab 1916
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg
1918
Oberrealschule in Heidelberg
ab 1920
Angestellter der Deutschen Reichsbahn
ab 1921
Mitglied des Windthorstbunds (Jugendorganisation der Zentrumspartei), ab 1926 Vorsitzender des Windthorstbunds in Heidelberg
ab 1922
Mitglied der Zentrumspartei
Mitglied des Stadtrats in Heidelberg
nach 1933
Betrieb des elterlichen Bauernhofs in Berolzheim
ab 1938
Gemeinsam mit der Ehefrau Betrieb einer Gastwirtschaft in Berolzheim
August 1939
Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg
1945
Landwirt und Gastwirt in Buchen
1945
Mitbegründer der CDU Nordbaden
ab 1946
Geschäftsführer der Landkreis-Selbstverwaltung in Baden
Literatur
Schumacher 2000, S. 443.
Vierhaus Herbst 2002, S. 911.
Weik 2003, S. 154.
Kühnel 2009, S. 18, 25.